Geposted 12.08.2015

#Gesellschaft #Niederlande

Verblüffend - Darum kommt uns die Abreise kürzer vor als die Anreise

FAHRT IN DEN URLAUB - Sie haben sich auch immer gefragt, warum die Fahrt in den Urlaub länger erscheint als die Rückfahrt? Im folgenden Artikel antworten wir auf diese dringende Frage.

Es ist immer dasselbe - hinten im Auto nölen die Kinder und fragen immer zu "Wann sind wir daaa?" Und es ist tatsächlich so, dass uns die Fahrt zum Urlaubsziel deutlich länger vorkommt, als die Rückfahrt nach Hause. Doch warum ist das so? Forscher haben nun durch Studien herausgefunden, warum dies so ist.

Der sogenannte "Return Trip Effect" existiert tatsächlich - Sie sind also nicht verrückt wenn Sie das bei bei der alljährlichen Heimfahrt aus dem Urlaub denken. Im Rahmen einer Umfrage von Niels van de Ven, einem niederländischen Sozialpsychologen, wurde eine dreiteilige Untersuchung zu diesem Thema durchgeführt. Dabei wurden zunächst rund 70 Personen befragt, die alle mit dem Bus aus einem Vergnügungspark zurückfuhren. Natürlich waren Hin-und Rückfahrt bei dem Experiment gleichlang, sonst wäre das Ergebnis verfälscht worden. Neben diesem Versuch führte van de Ven einen zweiten Versuch mit Radfahrern durch, die für den Hin-und Rückweg verschiedene Strecken fuhren. Den dritten und letzten Teil des Experiments war ein Kurzfilm, den sich rund 140 Probanden anschauten. Der Inhalt dieses Films war ein Radfahrer der zum Haus einen Freundes hin - und zurückfuhr.

Die Rückfahrt kommt uns aus bestimmten Gründen kürzer vor

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Egal wie unterschiedlich die Teilnehmer an der Studie waren, es kam immer wieder das gleiche Ergebnis dabei heraus. Denn bei allen drei Versuchen konnte der Return Trip Effect festgestellt werden. Die Rückfahrten wurden immer kürzer geschätzt als die Hinfahrten - egal, ob es sich wie bei den Radfahrern um eine andere Strecke handelte oder nicht.

Der Grund für den "Return Trip Effect" sind laut Forschern falsche Anforderungen, die die Urlauber an die Hinfahrt stellen. Die Dauer der Anfahrt zu einen bestimmten Ziel wird meistens durch die Urlauber unterschätzt. Die Erwartungen für die Heimfahrt werden nach den ersten Erfahrungen automatisch angepasst, da man ja nun die Strecke schon einmal gefahren ist. Durch dieses Phänomen denkt man dann tatsächlich, dass der Rückweg kürzer war, als der Hinweg.

Besonders verblüffend ist es, wenn man den Hinweg von Anfang an deutlich länger einschätzt, als er eigentlich ist - dadurch geht das Phänomen verloren. Man geht also von dem "Schlimmeren" aus und ist dadurch danach in der Lage den Rückweg realistisch oder sogar beinahe korrekt einzuschätzen. So passiert ist es bei den Porbanden, die den Kurzfilm ansahen, denn ihnen wurde suggeriert, dass der Hinweg länger dauern würde. Sie schätzten den Rückweg anschließend mehr oder weniger richtig ein. Endlich ist das Rätsel um den vermeintlich "kürzeren" Rückweg gelüftet!

Quellen : Nils van de Ven (Universität Tilburg), Frankfurter Rundschau