WM 2014: Brasiliens Prostituierte lernen Englisch

Wenn in ein paar Tagen die WM-Saison in Brasilien beginnt, werden in der Stadt Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais rund 140.000 Besucher erwartet. Prostitution gehört zu Brasilien leider genau so sehr wie Fußball - alleine in Belo Horizonte werden 80.000 Prostituierte gezählt. Um sich auf den Touristenansturm vorzubereiten, lernen nun 300 eingeschriebene Teilnehmerinnen Englisch. Die einen wollen dadurch die Kommunikation mit den Kunden verbessern, die anderen profitieren aus privaten Gründen von dem Gratis-Unterricht.

Fußball, Sex und ein wenig Sprachkenntnisse

Ihre neuen Sprachkenntnisse einsetzen können die Prostituierten von Belo Horizonte bereits in wenigen Wochen: Vom 15. bis zum 30. Juni finden hier 3 Spiele des Confederations Cups statt. "Wenig ist für Brasilianer wichtiger als Fußball und Sex. Und wir wollen, dass auch die ausländischen Besucher hier Spaß haben" sagt Cida Veira, die Vorsitzende der Vereinigung der Prostituierten von Minas Gerais. Zufälligerweise fällt das Spiel Brasilien gegen England auch noch auf den Welthurentag.

Die Kurse finden in einem örtlichen Einkaufszentrum statt und werden von dem ehrenamtlich arbeitendem Englischlehrer Igor Fusch gegeben. Dieser ist verblüfft und erfreut über die Wissbegierde und Lernbereitschaft der Damen. "Es ist wichtig, auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können, viele von ihnen sind sehr redselig. Ich bin froh, dass ich ihnen jetzt antworten kann und sie besser verstehe" erzählt eine der Teilnehmerinnen.

In Brasilien ist die Prostitution für viele Frauen die einzige Möglichkeit um zu überleben. Die Behörden des Landes bemühen sich jedoch, den Sex-Tourismus im Land in Grenzen zu halten, bereits an den Flughäfen werden potentielle Sextouristen darauf hingewiesen, dass für Kinderprostitution die Gefängnisstrafe steht.

Quelle: N-TV