Theophil von Hansen ließ sich bei der Planung und Errichtung des Parlamentsgebäudes zwischen 1874 und 1883 stark von der griechischen Antike, der Wiege der Demokratie, inspirieren, was beim Anblick der Schmuckfriese und der zahlreichen Säulen deutlich wird. Den krönenden Abschluss auf dem Dach des Gebäudes bilden die von geflügelten Siegesgöttinnen gezogenen Quadrigas. Statuen von Historikern aus der Antike zieren die Auffahrt. Der Brunnen vor dem Gebäude wird durch die riesige Figur der Pallas Athene verziert; sie ist das Symbol für politische Weisheit. Auf dem reich verzierten Giebel findet sich die von Kaiser Franz Joseph verabschiedete Verfassung. Die Republik wurde 1918 vor dem Parlament ausgerufen, das seitdem Sitz des National- sowie des Bundesrats ist; das Gebäude ist auch gut von der Straßenbahn aus zu sehen. Von den rund einhundert Straßenbahnlinien, die es noch vor einem Jahrhundert gab, sind heute nur noch 30 in Betrieb; glücklicherweise reichen diese aus, um die Stadt nach Lust und Laune zu durchkämmen. Die Linien 1 und 2 sind für Touristen besonders interessant: Sie fahren entlang des Rings, der berühmten Prachtstraße, die den historischen Stadtkern, den 1. Wiener Stadtbezirk, einschließt und dort verläuft, wo einst eine Mauer die Stadt von außen schützen sollte. © Foto Carlos Rodrigues