Geposted 29.10.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Transport #Frankreich

Billiger als die Polizei erlaubt: Millionenstrafe für Ryanair

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair muss wegen Schwarzarbeit in Frankreich 8,1 Millionen Euro Schadensersatz leisten. Das entschied am Dienstag ein Berufungsgericht in Aix-en-Provence,

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair muss wegen Schwarzarbeit in Frankreich 8,1 Millionen Euro Schadensersatz leisten. Das entschied am Dienstag ein Berufungsgericht in Aix-en-Provence, es verhängte außerdem noch eine zusätzliche Geldstrafe von 200.000 Euro. Die Airline betreibt seit 2007 eine Niederlassung auf dem Flughafen Marseille Provence in Südfrankreich, entrichtete dort aber keine Sozialabgaben für die 127 Mitarbeiter. Statt in Frankreich wurden die Abgaben in Irland entrichtet, wo sie wesentlich geringer sind.

Ryanair legte nach Urteil in erster Instanz Berufung ein

Daher sprachen die Richter der französischen Sozialversicherungskasse Urssaf eine Summe von 4,5 Millionen Euro zu, die die nicht gezahlten Beiträge der letzten Jahre ausgleichen soll. Außerdem muss Ryanair drei Millionen Euro an die Flugpersonal-Rentenkasse und weitere 500.000 Euro an das Arbeitsamt nachreichen. Auch einige Gewerkschaften und vier ehemalige Piloten klagten gegen die Billigfluggesellschaft, ihnen wurde ebenfalls Schadensersatz zugesprochen. Ryanair war bereits in erster Instanz zu 8,8 Millionen Euro Schadensersatz und einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt worden, dagegen legte die Airline jedoch Berufung ein. Nun steht das Urteil fest, Ryanair akzeptiert es dennoch nicht: "Marseille, das waren vier Flugzeuge und zwei kleine Algeco. Ist das eine Niederlassung?", verteidigte Anwalt Marc-Antoine Lévy die Vorgehensweise.

Quellen: Spiegel Online, taz.de