Geposted 04.05.2015

#Transport #Deutschland

Ab Montag längster Eisenbahnstreik bei der DB seit Jahren

TARIFKONFLIKT - Der achte Bahnstreik soll der längste seit Jahren werden. Die Lokführer wollen für eine Woche ihre Arbeit niederlegen und legen damit den Bahnverkehr in Deutschland lahm. Der Streik beginnt am Montag im Güterverkehr und weitet sich ab Dienstag auf den Personenverkehr aus. Sowohl die Bahnkunden als auch die Wirtschaft werden stark unter den Ausfällen leiden.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat nach gescheiterten Verhandlungen über Tarifverträge mit der Deutschen Bahn, einen sechstägigen Streik, ab dem 05. Mai im Personenverkehr angekündigt. Am frühen Dienstagmorgen um 2 Uhr beginnt der Streik und endet am Sonntag um 9 Uhr. Am Montagnachmittag ab 15 Uhr soll es bereits zu Ausfällen im Güterverkehr kommen. Bahnkunden müssen sich diese Woche auf massive Verspätungen und Ausfälle sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr einstellen. Überdies soll es auch zu Störungen bei den S-Bahnen kommen, die von der DB beispielsweise in Berlin, Frankfurt oder München betrieben werden.

Die Deutsche Bahn, die den geplanten Streik als "maßlos und unangemessen" bezeichnet, hat am Sonntag an einem Ersatzfahrplan gearbeitet. Zudem können sich betroffene Reisende ihre Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum oder in den DB Agenturen kostenlos erstatten lassen. Hier geht es zum Erstattungsformular.

Längster Lokführerstreik in der Geschichte der Bahn AG in Deutschland

© DPA

Die Deutsche Bahn zeigt sich schwer empört über die sechstätige Streikankündigung der GDL und bekundet dies mit folgenden Worte: "Damit schadet die GDL nicht nur massiv den Bahnkunden, der DB und ihren Mitarbeitern, sondern auch der deutschen Wirtschaft und der Sozialpartnerschaft."

Massive Kritik auf Seiten der Politiker

CDU Politiker Michael Fuchs übt scharfe Kritik an dem nun achten Streik der GDL: "Die GDL wird zu einem Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Diese Machtspiele eines einzelnen Gewerkschafters sind einfach unerträglich", so Fuchs. Auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kritisieren den Streik und sprechen von negativen Langzeitfolgen für die deutsche Wirtschaft.

Gescheiterte Tarifverhandlungen zwischen der DB und der GDL

Seit Monaten befinden sich die Deutsche Bahn und die GDL in einem erbitterten Tarifkonflikt, in dem bislang noch keine Fortschritte erzielt wurden. Die GDL setzt sich vehement für eine Lohnerhöhung um fünf Prozent für die Beschäftigten der DB ein und der Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde. Zudem sollen für Rangierlokführer so wie andere Lokführer die gleichen Tarifverträge gelten. Das jüngste Angebot der Deutschen Bahn wies die GDL zurück: das beinhaltete eine Lohnerhöhung um insgesamt 4,7 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1000 Euro an die Lokführer.

Quellen: Spiegel online, Focus online, Tagesschau, Handelsblatt