Dubai klont Deutschland im Miniformat

Drahtzieher dieses außergewöhnlichen Bauprojektes ist Joseph Kleindienst, ein österreichischer Auswanderer. Der steinreiche Wahl-Dubaier erhofft sich mit seiner Geschäftsidee ein einzigartiges Ferienparadies zu kreieren, das eine breite Zielgruppe anspricht. Kostenpunkt des Ganzen: stolze 125 Millionen Euro! Das Klon-Europa soll auf einer 931 Hektar großen Fläche entstehen.

Ein Bauboom der anderen Art in Dubai: Das Emirat hat vor eine Attraktion namens "The Heart of Europe" zu errichten. Auf künstlichen Inseln im Persischen Golf vor Dubai soll das "Heart of Europe" künftig tausende Touristen in die Metropole ziehen. Hier sollen diverse Länder und Kulturstädte Europas detailgetreu im Miniaturformat nachgebaut werden. Neben Deutschland planen die Investoren eine Kopie von Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Schweden und St. Peterburg. Nach Angaben der Pressesprecher sollen es in Zukunft möglicherweise auch Sotchi, Belgien, Luxemburg, Genf, Monte Carlo und Polen im Kompaktformat auf einer jeweils eigenen Insel vor Dubai geben. Die Planung dieses Projekts wurde im Jahr 2009 bekannt gegeben.

SCHNEE, SAUWETTER UND STRUDEL UNTER ARABISCHER SONNE

Die Miniaturausgabe von Deutschland in Dubai soll aus zahlreichen Fachwerkhäusern mit Geranien-Töpfen Töpfen vor den Fensterläden, urigen Kneipen und mittelalterlichen verwinkelten Gassen bestehen. Zu einem bestmöglich authentischen Deutschlandflair sollen auch landestypische Spezialitäten beitragen, wie Apfelstrudel und Weißwurst, die in den deutsch angehauchten Kaffeehäusern und Gasstätten erhältlich sind. Ein weiterer Höhepunkt des arabischen Klons der Bundesrepublik: Die Fußgängerzone, mit zahlreichen Souvenirshops - vom Deutschlandtrikot bis hin zum Bierhumpen! Die Hauptattraktion versprechen sich die Investoren mit dem simulierten Wetter. Dank modernster Techniken wird es im Arabic Germany auch schneien. Eine eigens dafür erfundene High-Tech Klimaanlage macht es möglich. Besonders die arabischen Touristen soll das Winterwetter anziehen, da viele von ihnen bei heißen Temperaturen auf der wüstenreichen arabischen Halbinsel noch nie Schnee gesehen haben. Auch Regenwetter sei mit der Wettermaschine in Little Germany im Persischen Golf möglich. Regenschirme können die Besucher in zahlreichen Geschäften kaufen, zu wahrscheinlich teuren Preisen.

EUROPA IN DEN EMIRATEN BEREISEN!

Das "Heart of Europe" soll auch mit einer angenehmen Mobilität überzeugen: So können die Touristen bequem die einzelnen "Länder" Europas abklappern, ohne dafür stundenlang im Flugzeug sitzen zu müssen - die einzelnen Inseln sind mit Brücken verbunden! Die Bauarbeiten für das geklonte Deutschland sind im vollen Gange. Im Jahr 2016 soll das Replikat der Bundesrepublik im Persischen Golf seine Türen öffnen. Nicht nur die Araber scheinen großes Interesse am Nachbau europäischer Kulturgüter zu haben. In China wurde bereits ein ganzes österreichisches Dorf detailgetreu kopiert inklusive Giebelhäuser, Marktplatz und schlossartigen Gebäuden. Der Staat im Persischen Golf wird dieses Frühjahr eine Bettensteuer einführen, um die Wirtschaft Dubais mithilfe der Touristenströme anzukurbeln. Es stellt sich hierbei die Frage, ob nicht auch der ein oder andere Bettensteuer-Euro in die Planung von "The Heart of Europe" fließt...

Quellen: BILD, Emirates.com.