Flüchtlinge klettern auf Eurostar-Züge und legen Zugverkehr lahm

Gestern Nacht wurden im Eurotunnel zwischen Großbritannien und Frankreich Züge lahmgelegt. Dies geschah durch Flüchtlinge, die sich zunächst auf den Gleisen aufhielten und anschließend versucht haben, auf die Züge zu klettern. Dieser Vorfall behinderte fünf Züge, die im Eurotunnel unterwegs waren. Es handelte sich um einen Zug, der aus Großbritannien kam und vier weitere aus Frankreich. Sie mussten anhalten und stundenlang im Tunnel auf die Weiterfahrt warten. Hunderte Passagiere waren betroffen und beschwerten sich über unerträgliche Bedingungen in den Zügen. Der Strom fiel weg, es wurde im Zug immer wärmer und die Reisenden mussten im Dunkeln sitzen. In einem Zug erhielten die Fahrgäste die Anweisung, sehr leise zu sein, um die Geräusche der Flüchtlinge, die auf die Züge kletterten, ausmachen zu können. Neben dieser Maßnahme wurden Sicherheitsleute eingesetzt, die die Gleise kontrollierten und diese nach den Menschen absuchten. Nachdem die Gleise vier Stunden später von den Menschen befreit wurden, durften die Züge weiterfahren. Drei Züge konnten ihre Fahrt nach London fortsetzen, zwei mussten jedoch zu ihren Startbahnhöfen zurück.

Das Problem, dass Flüchtlinge illegal durch den Eurotunnel von Frankreich nach Großbritannien gelangen wollen, besteht schon seit längerer Zeit. In der französischen Stadt Calais campen die Flüchtlinge zunächst und versuchen dann unbemerkt entweder auf LKWs zu springen oder, wie im jetzigen Fall, auf Zugdächer zu springen, um so die Überfahrt zu bewerkstelligen. Viele Menschen kommen dabei ums Leben, da ihre Versuche nach Großbritannien zu kommen, sehr gefährlich sind. Großbritannien ist das Ziel vieler Flüchtlinge, da es dort weder eine Ausweis- noch eine Meldepflicht gibt. Sie können dort also unentdeckt leben und hoffen auf ein besseres Leben.

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Quellen: Tagesschau, faz, Handelsblatt