Flugverspätung: Vielflieger verschenken Millionen

Geschäftsleute sowie andere Vielflieger, die regelmäßig Flugzeuge benutzen, werden oft mit verspäteten Flügen konfrontiert. Laut der Luftverkehrs-Organisation Eurocontrol, heben 36 Prozent aller europäischen Flüge mit Verspätung ab. Dabei liegt die durchschnittliche Verspätung bei einer halben Stunde. Ein Prozent der Verspätungen umfassen mehr als zwei Stunden. Sobald man als Reisender mit mehr als drei Stunden Verspätung am Ziel eintrifft, hat man den Anspruch auf eine Entschädigung. Je nach Flugstrecke sind dies Summen in Höhe von 250 bis 600 Euro. Vor allem für Vielflieger würde das Einfordern der Rechte zu hohen Beiträgen führen.

Vielflieger nutzen ihr Recht selten

Den Geschäftsreisenden steht dabei die Entschädigung zu, selbst wenn sie nicht selbst den Flug bezahlt haben, sondern dieser von der Firma übernommen wird. Außerdem verjähren die Ansprüche erst nach drei Jahren. Dennoch wird das seit 2005 bestehende Recht selten umgesetzt. Eine Studie der EU-Kommission ergab, das nur zwei bis vier Prozent der Betroffenen von einer Ausgleichszahlung profitiert haben.

Fluggesellschaften erschweren die Entschädigungsleistung

Warum das Recht selten eingefordet wird, ist vor allem durch die Fluggesellschaften begründet. Denn die Airlines machen es den Klägern so schwer wie möglich an ihre zustehende Entschädigungssumme zu kommen. Meist erhält man ein Standardschreiben, das die Zahlung verweigert. Deshalb ist in der Praxis eine Klage vor Gericht meistens der einzige Weg, sich die Entschädigung zu erstreiten. Dies ist jedoch den meisten Betroffenen zu aufwendig, weshalb sie vor diesem Schritt zurückschrecken. Seit dem 1. November können sich Fluggäste jedoch auch an die Schlichtungsstelle SÖP wenden, die als zentraler Vermittler kostenlos in solchen Fällen unterstützt.

Quelle: Spiegel.