Flyer soll Touri-Abzocke von Prager Taxifahrern stoppen

Man ist es bei der Ankunft in einer großen Stadt fast schon gewohnt, von aufdringlichen Taxi-Fahrern umlagert zu werden, doch in der Hauptstadt der Tschechischen Republik ist es besonders schlimm. Ungepflegtes Äußeres, sowohl vom Auto als auch vom Fahrer, und unhöflich-freches Auftreten sind hier an der Tagesordnung - und das Ganze zu maßlos übertriebenen Wucherpreisen. Nachdem hunderte Razzien und Strafprozesse im Kampf gegen die Abzocke erfolglos blieben, greift die Stadtverwaltung nun zu neuen Mitteln: An Flughäfen, Bahnhöfen, Hotelrezeptionen und Touristenbüros liegen seit neuestem Infoblätter aus.

Hälfte aller Prager Taxis manipuliert

In diesen Broschüren finden die Touristen in mehreren Sprachen Ratschläge zum Taxifahren in Prag, beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass nur an offiziellen Taxiständen eingestiegen werden sollte und auf das Einschalten des Taxameters geachtet wird. Doch hier ist schon der erste Haken: ungefähr die Hälfte der Prager Taxis ist mit manipulierten ?Turbo-Schaltern? ausgestattet, die mit einem unauffälligen Knopfdruck den Fahrpreis in die Höhe treiben. Nach Angaben der Prager Zeitung ist der Grund für die üblen Praktiken der ungewöhnlich hohe Konkurrenzdruck, es sollen 1300 Taxen zu viel auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs sein.

Prager Oberbürgermeister undercover unterwegs

Schon lange kämpft die Stadtpolizei mit Razzien gegen die ?Taxi-Mafia?, wobei oft auf ausländische Fahrgäste wartende Taxis abgeschleppt wurden. Das ist der Dreistigkeit der Fahrer zu verschulden, die ihre überdimensionalen Preise manchmal sogar ?offiziell? außen an ihre Wagen anschreiben. Einfallsreich war hier der der früherer Oberbürgermeister Pavel Bém: Als Tourist verkleidet unternahm er Undercover-Fahrten und deckte so einige Betrüger auf, seinem Beispiel folgten bereits einige Polizisten.

Quellen: fr-online.de