Geposted 24.09.2015

#Gesundheit #Zypern

HIV-positiver Brite erlebte Diskriminierung

DISKRIMINIERUNG - In Zypern wurde ein Mann vor die Hoteltüren gesetzt, nachdem die Hotelleitung herausgefunden hatte, dass der Urlauber HIV positiv ist. Ein Arzt hatte seine Schweigepflicht verletzt und das Hotel informiert.

Wenn man diese Geschichte hört, denkt man zunächst, dass sie vor vielen Jahren stattgefunden haben muss. Dem ist aber nicht so - sie ereignete sich erst vor wenigen Tagen. Ein Brite machte Urlaub auf Zypern. In seinem Hotel, das sich in der Hafenstadt Paphos befand, erlitt er einen Schwindelanfall und stürzte. Da er sich dabei verletzt hatte, wurde er in eine Privatklinik gebracht. Bei der Behandlung gab er dem medizinischen Personal an, dass er HIV-positiv ist. Seine Wunde wurde versorgt und alles schien gut.

Als der Urlauber jedoch in sein Hotel zurückkehrte war alles anders: Er wurde vor die Tür gesetzt. Der behandelnde Arzt hatte seine ärztliche Schweigepflicht verletzt und bei der Hotelleitung angerufen, von der Krankheit berichtet und empfohlen, seine Bettwäsche zu verbrennen und das Zimmer mit Desinfektionsmitteln zu säubern. Dieser Ratschlag wurde vom unsicheren Hotelpersonal auch sofort umgesetzt. Seine Koffer wurden gepackt und der Gast wurde aufgefordert, das Hotel umgehend zu verlassen.

Das HI-Virus trug der Urlauber in sich

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Der Brite verließ also das Hotel und versuchte, seinen Urlaub in einem anderen Hotel fortzusetzen. Aber auch dies war nicht möglich: Seine Krankheit hatte sich bereits in der Ortschaft herumgesprochen, weshalb ihn kein Hotel aufnehmen wollte. Als er seine Verletzung ein zweites Mal behandeln lassen wollte, wurde ihm dies auch in anderen Privatkliniken verweigert. Ihm schlug eine Welle der Diskriminierung entgegen. Der geschockte Mann beendete also seinen Urlaub und flog nach Großbritannien zurück.

Zypern ist in Bezug auf die Krankheit HIV auch in der heutigen Zeit noch recht unwissend und sogar Ärzte haben eine Phobie davor. So schien dem Arzt nicht klar zu sein, dass der HI-Virus nur durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch infizierte Blutprodukte übertragen werden kann. Von der Benutzung der Bettwäsche ging keine Gefahr aus, weswegen die Angst unbegründet war. Nachdem sich der Urlauber bei dem Gesundheitsministerium auf Zypern beschwert hat, wird dem Fall nun nachgegangen.

Quellen: Tour Expi, Männer.de, onmeda.de