Geposted 28.08.2015

#Umwelt #Frankreich

Ein Meter Meeresanstieg - Klimawandel schreitet voran

KLIMAWANDEL - Die NASA hat eine neue Untersuchung vorgelegt, die sich mit dem Anstieg des Meeresspiegels befasst. Und es sieht nicht rosig für die Zukunft aus: Der Meeresspiegel wird bis zu einem Meter ansteigen, wodurch ganze Landschaften versinken könnten.

Wissenschaftler haben schon viele Untersuchungen zum Thema Erderwärmung veröffentlicht. Im Jahr 1992 starteten die NASA und die französische Weltraumbehörde CNES genaue Messungen aus dem All. Aufgrund der Daten kann man nachvollziehen, dass seit diesem Zeitpunkt der Meeresspiegel je nach Region zwischen 7,6 und 23 Zentimeter angestiegen ist. Diese Angabe der letzten 23 Jahre ist allerding nichts gegen die Prognose, die für die kommenden 100-200 Jahre gestellt wurde. 2013 wurde prognostiziert, dass der Meeresspiegel zwischen 30 und 90 Zentimeter ansteigen wird. Diese Prognose wurde in der jüngsten Untersuchung sogar noch übertroffen.

Der Klimawandel lässt die Meerespegel steigen

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Diese Datenauswertung nennt Zahlen, die erschreckend sind und mit denen man so nicht gerechnet hatte. Das neue Messprogramm der NASA "Oceans Melting Greenland" zeigt, dass sich die Pegel der Meere unvermeidlich um mindestens einen Meter erhöhen werden. Der Leiter der Abteilung für Erdforschung der US-Weltraumbehörde, Michael Freilich, wies darauf hin, dass vor allem tief gelegene Landschaften davon betroffen sein werden. So könnten Inseln, aber auch Metropolen wie Singapur und Tokio in Zukunft durch das Wasser in Bedrängnis geraten und versinken. Primär asiatische Gebiete befinden sich nur knapp über einem Meter des derzeitigen Meeresspiegels. Generell würde der Meeresspiegelanstieg die Welt sehr unterschiedlich betreffen. Fest steht, dass insgesamt 150 Millionen Menschen weltweit bedroht wären. Auch in Deutschland müsste in höhere Deichanlagen investiert werden.

Die Gründe des Anstiegs wurden bereits erforscht. Vor allem schmelzende Gebirgsgletscher und Eisflächen der Polargebiete sind für den Anstieg des Meerespegels verantwortlich. Hinzu kommt, dass die Temperaturen in den Weltmeeren steigen und sich das Wasser dort schneller ausdehnt. Und diese Prozesse sind dabei, sich weiter zu beschleunigen. In Grönland kam es in den letzten zehn Jahren dazu, dass im Jahresdurchschnitt 303 Gigatonnen Eis schmolzen. Zusätzlich kommen 118 Gigatonnen jährlich von der Antarktis hinzu. Zur Information: Bei 360 Gigatonnen geschmolzenem Eis kommt es zu einem Millimeter Meeresspiegelanstieg. Zu den drei Problemquellen könnte noch hinzukommen, dass Eisschilde komplett zusammenbrechen. Dies würde den Prozess so sehr beschleunigen, dass es in den nächsten 100 bis 200 Jahren sogar zu einem Meeresspiegelanstieg von bis zu drei Metern kommen könnte.

Es bleibt festzuhalten: Der Klimawandel ist ein ernstzunehmendes Problem. Wenn die Menschheit nicht bald vermehrt mit umweltschonenden Maßnahmen entgegensteuert, wird der Meeresspiegel immer weiter ansteigen. Es handelt es sich um eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Quellen: Spiegel online, Ökosystem Erde