Unbekannte Täter verschaffen sich Zutritt zur Baustelle der Notre-Dame de Paris
Die Redaktion
Die Kathedrale Notre-Dame de Paris stellt seit dem verheerenden Brand im Frühjahr vergangenen Jahres eine Großbaustelle dar. Das hindert jedoch einige ungebetene Gäste nicht daran, sich auf dem Gelände des Denkmals zu vergnügen.
— Fondation du patrimoine (@fond_patrimoine) January 9, 2020
General Jean-Louis Georgelin, der von der französischen Regierung für den Wiederaufbau der historischen Stätte beauftragt wurde, machte in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Parisien" seinem Ärger Luft. Der Verantwortliche ist besorgt um die Sicherheit des Ortes, welcher schließlich bereits genug gelitten hätte. Er war von den nächtlichen Besuchern auf der stark gesicherten, staatlichen Baustelle äußerst beunruhigt und versprach, die Sicherheit des sensiblen Ortes mit allen möglichen Maßnahmen zu verbessern, um zu verhindern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt. So wurde bereits das Sicherheitspersonal mit Hundeführern verdoppelt. Die Polizeiwache des 4. Arrondissements von Paris leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.
Sorge um Notre-Dame
General Georgelin hatte zu Beginn des Jahres gegenüber mehreren französischen Medien erklärte, dass Notre-Dame noch nicht gerettet sei. Vor dem verheerenden Brand im April 2019 waren Renovierungsarbeiten am Vierungsturm der Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert im Gange gewesen, weshalb Baugerüste an den Außenfassaden aufgebaut waren. Aufgrund der heißen Temperaturen während des Feuers schmolzen die Eisenstäbe jedoch. Die Entfernung dieser schweren, in sich verschweißten Konstruktion stellt ein großes Problem des Wiederaufbaus von Notre-Dame da. Es wird befürchtet, dass die Kirche ohne das stützende Gerüst in sich zusammenfällt.
Frankreichs Präsident Macron hatte bereits in der Nacht des Brandes angekündigt, dass die Kathedrale bis 2024, das Jahr, indem in Paris die Olympischen Sommerspiele stattfinden werden, wieder aufgebaut sein würde. Dieses ehrgeizige Ziel wird allerdings von einigen Experten als äußerst unrealistisch eingeschätzt.