Geposted 06.08.2013 (Bearbeitet am 15.06.2017)

#Natur #Irak

Wo der Garten Eden blüht

Dort, wo Adam und Eva einst gelebt haben, soll nun ein Nationalpark entstehen. Die Region zwischen Euphrat und Tigris gilt im Volksmund als Garten Eden. Der Krieg hat der Naturlandschaft

Dort, wo Adam und Eva einst gelebt haben, soll nun ein Nationalpark entstehen. Die Region zwischen Euphrat und Tigris gilt im Volksmund als Garten Eden. Der Krieg hat der Naturlandschaft allerdings schwer zugesetzt. So ließ Saddam Hussein im zweiten Golfkrieg 1991 mehr als 90 Prozent des Gebiets austrocknen und fügte dem mit rund 20 000 Quadratkilometern größten zusammenhängenden Ökosystem im mittleren Osten damit große Schäden zu. Ziel war es, die in diesem Gebiet des Iraks lebenden Marsch-Araber, eine irakisch-beduinische Bevölkerungsgruppe, die dafür bekannt ist, im Einklang mit der Natur zu leben, zu vertreiben.

Biologen sind allerdings zuversichtlich, dass trotz der Vertreibung und Vernichtung sämtliche Pflanzen- und Tiergattung, darunter äußerst seltene Vogelarten, in dem mesopotamischen Sumpfgebiet überlebt haben. Heute ist etwa die Hälfte des Areals wieder gewässert und die Marsch-Araber samt dem Wildleben kehren langsam zurück.

Die Entstehung und Instandhaltung des Nationalparks ist allerdings mit weiteren Schwierigkeiten verbunden. Da das Gebiet an den Iran, an Syrien und an die Türkei angrenzt und diese Länder den Fluss von Euphrat und Tigris reglementieren, bedarf es einem internationalen Wasserabkommen. Ebenso bedarf es hoher Geldsummen, um den Park betreiben zu können. Ob Einkünfte aus dem Tourismus hier weiterhelfen können, ist fraglich. Dafür müsste sich erst einmal die Sicherheitslage im Land verbessern.

Quelle: Spiegel.