Geposted 20.09.2017

#Gesellschaft #USA

Dort wo der Blues fließt

Mississippi ist nicht nur ein Fluss, es ist eine Art Synonym für so viel in der amerikanischen Geschichte. Sklaverei, Bürgerkrieg, Bürgerbewegung - all das kann man noch heute im gleichnamigen Bundesstaat erleben. Eingraviert sind die schrecklichen Erinnerungen und die Armut, die den Staat durchziehen in den Songtexten der Bluesmusiker.

Blues und koföderierten Andenken

© Michael Rosskothen/123RF

Zwar ist Mississippi einer der ärmsten Bundesstaaten der USA, doch kaum einer ist auch so bedeutend für die Geschichte der Staaten. Einwanderung, Sklaverei, Unabhängigkeitskrieg und die Bürgerbewegung in den 70ern alles fand auch in Mississippi statt. Heute erinnern daran verschiedene Gedenktafeln, die überall im Staat aufgestellt wurden. Greenville am Lake Ferguson beispielsweise ist nach einem Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs benannt. Nationalstolz und Geschichtsträchtigkeit wird in Mississippi großgeschrieben. Stolz sind die Einwohner dieses Staates aber auch auf "ihre Musikrichtung" - den Blues. Hier ist er entstanden und hat seinen Siegeszug über die ganze Welt gestartet. Heute kann man auf den Spuren berühmter Blues-Legenden wandeln. Der Blues Track zieht sich durch den gesamten Staat und erinnert an verschiedenen Stationen immer wieder an berühmte Musiker. Wer Musik liebt, der wird in diesem Staat sein Zuhause finden. Jeden Abend kann man Konzerten lauschen, stimmgewaltige Sänger hören und talentierten Gitarrenspielern zuschauen.

Mississippi hat aber noch viel mehr berühmte Söhne und Töchter, dazu gehört neben den zwei bekannten Musikern auch Kermit der Frosch. Die Figur aus der Muppetshow wurde in Leland erschaffen. Bis heute erinnern viele Läden an die einzigartige Puppenshow ebenso wie an den berühmten Einwohner. Ebenfalls kann man das Grab des Konföderierten Kamels in dem Bundesstaat besuchen. Kein Witz, das Grab des berühmten Kamels, welches im Bürgerkrieg einer Einheit diente, befindet sich in Vicksburg, einer mittelgroßen Gemeinde. Ganz im Süden des Staates kann man außerdem die einzige Residenz des Präsidenten der konföderierten Staaten Amerikas besitzen. Einzig, weil es eben nur diesen einen Präsidenten Jefferson Davis gab. In der Residenz befinden sich eine Bibliothek, sowie ein kleines Museum mit Bürgerkriegsandenken. All das unterstreicht die Wichtigkeit des Bundesstaates in der Geschichte der Vereinigten Staaten und erklärt auch die stolze Haltung der Einwohner Mississippis. Blues und Geschichte das prägt die sonst heruntergekommene Gegend des Südstaates.

Die Heimat von Elvis und B.B. King

© Brandy McKnight/123RF

Berühmtester Ort in Mississippi ist wohl Tupelo. Hier wurde kein geringerer als Elvis Presley geboren und wuchs hier, bis er nach Tennessee zog, auf. In dem gleichnamigen Ort kann man den Store besuchen, in dem die Mutter der Rock'n'Roll Legende seine erste Gitarre kaufte. Noch heute erinnert hier ein X auf dem Boden daran, wo Elvis zu dieser Zeit im Laden gestanden haben soll. Generell ist die ganze Stadt stolz auf ihren Helden. So zeigen bunte Gitarren überall die wichtigsten Stationen, die Elvis regelmäßig besuchte, an. Dazu gehören Restaurants wie das "Johnnie?s Drive-In", in diesem soll der junge Elvis oftmals mit seinen Freunden gewesen sein und Burger und Cola gegessen haben. In der Elvis Booth kann man genau dort sitzen, wo einstmals der berühmte Musiker saß.

Eine weitere wichtige Station auf dem Weg des Blues ist Clarksdale. Die Stadt gilt als Hochburg des Blues und bringt dies mit dem Delta Blues Museum, dem ersten Museum über die Musikrichtung, zum Ausdruck. Burger verspeist man hier im "Ground Zero Blues Club", dort kann man nicht nur einzigartige Musik hören, sondern auch hoffen, dass Morgan Freeman, der Besitzer, zur Tür hereinkommt. Oftmals wirken die Städte heruntergekommen, weil dem Staat ganz eindeutig Geld fehlt, jedoch sollte man sich von dem Stadtbild nicht einschüchtern lassen. Die Einheimischen lassen die Armut mit ihrer Herzlichkeit schnell vergessen, ehe sie in einigen Liedern wieder aufflammt. Auf keinen Fall sollten Sie Mississippi verlassen, ohne einem Konzert zugehört zu haben. Jeden Abend finden Blues und Soul Veranstaltungen statt, die Sie auf keinen Fall verpassen dürfen. Nirgendwo findet man so tolle authentische und selbstgemachte Musik, wie in den Blues Clubs von Mississippi.

Kermit der Frosch, ein Kamel und ein Präsident

© roadrunner/123RF

Was Elvis für den Rock'n'Roll ist, das war B.B King für den Blues. Der schwarze Sänger gilt als einer der erfolgreichsten und besten Blues-Sänger aller Zeiten. Eine musikalische Legende also, die ordentlich gehuldigt werden muss. Dies tut die Stadt Indianola, indem sie ein Museum für den einstigen Sänger einrichtete. Bestaunt werden kann hier alles, was dem Sänger einmal lieb und kostbar war. Sogar seine berühmte Gitarre Lucille, wegen der er beinahe gestorben wäre, wird hier ausgestellt.