Dieses malerische, typisch kastilische Dorf liegt 45 km südöstlich von Madrid. Bekannt ist es für den berühmten Plaza Mayor aus dem 15. Jahrhundert, der sich im Sommer in eine Stierkampf-Arena verwandelt. Von runder Form und mit Sand bedeckt kann man sich an diesem Ort sehr leicht Szenen einer Corrida vorstellen. Es ist schade, dass der Platz für den Rest des Jahres als Parkplatz dient. Im Zentrum des Marktflecks gelegen, dient der unregelmäßig geformte, mittelalterliche Platz auch immer wieder als Drehort, was eigentlich nicht weiter erstaunlich ist: mit seinen weißen, dreistöckigen Häusern über Arkaden, den grün bemalten Holzbalkonen und den roten Ziegeldächern wähnt man sich beinahe im Mittelalter. Die 234 Balkone ermöglichen einen unvergleichlichen Blick auf Corridas und andere Vorstellungen, die regelmäßig auf dem Platz stattfinden. Bars, Restaurants und andere Tavernen verstecken sich hinter den Arkaden. Es ist ein Erlebnis, sich in dem Gewirr der gepflasterten Gassen zu verlieren, die bis zur Kirche ?Nuestra Señora de la Asunción? führen. Im Inneren dieser Kirche ist ein Gemälde Goyas zu sehen: "Die Himmelfahrt Marias" aus dem Jahr 1812. Gleich nebenan befindet sich das prachtvolle Theater Lope de Vega, das im 19. Jahrhundert erbaut wurde und nun manchmal auch als Kinosaal dient. Das Dorf war Quelle der Inspiration zweier großer Künstler: Lope de Vega und Francisco de Goya. Ein Stückchen weiter weg wacht der Uhrturm über die Stadt. Von einer Stadtmauer umgeben und von drei Monumenten flankiert überragt die Esplanade den Plaza Mayor und bietet ein herrliches Panorama der Umgebung und Chinchón sowie dem Renaissanceschloss von Los Condes. Das Dorf beherbergt auch einen bezaubernden ?Parador de turismo?: das Augustinerkloster, erbaut im 17. Jahrhundert.