Denken Sie einmal zurück an Ihre Kindheit, wie sehr Sie es geliebt haben, sich in einem Schrank zu verstecken, in einem Zelt zu übernachten oder sich in eine winzige selbstgebaute Hütte zu kuscheln, um für den Rest der Welt unsichtbar zu werden. Kleine Ecken geben den Menschen oft mehr Geborgenheit und Intimität als geräumige Säle.

Vor allem auf der Durchreise sehnen sich Menschen oft nach etwas Privatsphäre. Da kann eine Übernachtung in einer Box fernab von der Außenwelt bereits Wunder wirken. Mitten im chinesischen Xian können sich vor allem Pendler schon zwischen 8.60 Euro und 9.30 Euro diese außergewöhnliche Erfahrung im Xian Youth Kapsel Hotel gönnen. Die 92 Kapseln liegen über- und nebeneinander und erinnern an geordnete Bienenwaben.

Schlafen wie im Bienenwaben

Neben dem kompakten Interieur dieser "Schachtel" verblasst selbst Ikea mit seinen Wohnideen auf kleinstem Raum. In einer 2,5 Quadratmeter kleinen und 1,25 Meter niedrigen Schlafkabine finden neben Matratze noch eine Frisierkommode, ein Klapptisch, ein Tresor sowie ein ausklappbares Fernsehgerät Platz. W-LAN ist ebenfalls im Preis mit inbegriffen.

Die Tradition der Kapselhotels kam aus Japan, wo die ersten Schlafboxen wie im Capsule & Sauna Century Shibuya in Tokio schon 1979 beliebt waren und ein bisschen Intimsphäre ein hoch geschätztes Gut ist.

Nichts für Klaustrophobiker

Ob China, Japan oder mittlerweile auch schon München, Amsterdam und Moskau - der Kapsel-Trend scheint sich schnell auszubreiten. In Europa stehen Reisenden vor allem an Flughäfen "Napcabs", größere Kabinen mit wesentlich mehr Freiraum als in Asien, für einige Stunden kostbaren Schlaf zur Verfügung. In London und Amsterdam sind Kabinen im Yotel stundenweise ab 10 Euro aufwärts buchbar. Am Moskauer Airport können Sie in abgetrennten Doppelstockbetten vom Flughafenrummel fliehen und Ihre Wartezeiten auf den nächsten Flug überbrücken.

Ein kleiner Tipp für Interessierte: Wer sich trotz des oft hohen Lärmpegels ausklingen möchte, sollte die Ohrstöpsel nicht vergessen! Im Xian Hotel könnten Sie sogar Glück haben, da Schnarcher meistens in extra Kabinen abgeschoben werden.