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Fokus auf Halloween Horrortrips: Ausflüge zu Vampiren, Geistern & Co.

3 - Mord in Palermo: die größte Mumiensammlung Europas

Halloween Horrortrips: Ausflüge zu Vampiren, Geistern & Co. © Copyright


Unbezahlte Rechnungen, nörgelnde Kinder und Körbe voller Dreckwäsche. Kurz: Sie sind reif für die Insel, und das so schnell wie möglich. Warum nicht nach Sizilien? Schließlich ist Palermo nur zwei Flugstunden von München entfernt. Und Ruhe finden Sie da allemal, zumindest wenn Sie sich den toten Bewohnern der schönen Stadt verschreiben.

Spieglein, Spieglein, an der Wand. Wer ist die schönste Leich im Land?

Diese finden Sie gleich massenweise, wenn Sie sich in die Via Cappuccini 1 begeben. Und wenn wir "massenweise" schreiben, meinen wir das auch so: Mehr als 1100 Mumien sind in den Katakomben von Palermo zu sehen. Rechnet man die in Särgen unter Grabplatten vermuteten Toten dazu, kommt man auf rund 2000. Ursprünglich war die Gruft unter dem Kapuzinerkloster ein Friedhof für Mönche. Glaubt man der Legende, hat man durch puren Zufall bemerkt, dass die Leichen in den Tuffsteinhöhlen trocknen statt verwesen. Die erste Bestattung datiert man auf das Jahr 1599. Nur wenige Zeit später, äußerten wohlhabende Bürger und Adelige den Wunsch, ihre sterblichen Überreste ebenfalls an diesem Ort zur Schau stellen zu wollen. Mit großzügigen Spenden für das Kloster verschafften sie ihrem Wunsch Nachdruck. Denn wer hier liegen darf, gilt als Rolce Royce unter den Toten. Und so ein Statussymbol will gepflegt werden. In regelmäßigen Abständen kamen Verwandte und steckten die Toten ins beste Gewand. Neben ehemaligen Mönchen, Professoren und Ärzten tummelt sich hier auch die Leiche von Antonio Prestigiacomo. Aus drei Metern Höhe blickt sie in feinstem Zwirn auf die Besucher der größten Mumiensammlung Europas herab. Mit seinen 1,90 Metern, seinem halblangen Haar und seinen stechend blauen Augen verdrehte er zu Lebzeiten vielen Frauen den Kopf. Bis es einem Ehemann zu bunt wurde und er dem heftigen Treiben des Gigolos mittels Pistole 1844 ein Ende setzte. Vor dem finalen Schuss hatte Prestigiacomo höchstpersönlich dafür gesorgt, dass sein Adoniskörper gut erhalten in der Gruft ausgestellt wird. Würde er nicht hängen, müsste man befürchten, er drehe sich im Grab um. Denn er gilt nicht als schönste Leiche. Diesen Titel hat die zweijährige Rosalia Lombardo inne, und zwar seit mehr als 90 Jahren. 1920 raffte sie die Spanische Grippe dahin. Ihr Vater liebte sie abgöttisch und bestellte den besten Präparator von ganz Palermo - Alfredo Salafia. Dieser tauschte das Blut der Toten gegen eine Mischung aus Glyzerin, Formalin und Alkohollösung mit Salicylsäure. Ein Verfahren, welches für den damaligen Stand der Wissenschaft als revolutionär galt. Von der Schönheit des Mädchens können auch Sie sich überzeugen. Die Gruft ist täglich von 9.00 bis 12.00 und von 15.00 bis 17.00 Uhr für Besucher geöffnet.

Und, sehnen Sie sich jetzt nach ihren schreienden Kindern zu Hause? Dann schnell zurückfliegen und die ganze Familie für einen Weekendtrip nach Edinburgh einpacken. Doch sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt. Auch in Schottlands Hauptstadt spukt es gewaltig.

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