Geposted 01.10.2017

#Gesellschaft #Tschechische Republik

Goldene Stadt Prag

Prag besticht den Besucher mit malerischer Architektur, jazziger Stimmung und kulinarischen Köstlichkeiten. Ganz nebenbei verpasst die Stadt ihrer reichen Historie ein lässiges Flair, mit dem sie Besucher um den Finger wickelt.

Der Kern Prags ist vom Altstädter Ring umgeben. Mittendrin liegt das Prager Rathaus, dessen Besonderheit seine astronomische Uhr aus dem Jahre 1410 ist. Zu jeder vollen Stunde tummeln sich Schaulustige unter der Uhr, um ein besonderes Spektakel zu sehen ? mehr sei hier nicht verraten. Aber auch zu jeder sonstigen Minute legen Touristen vor der Uhr die Köpfe in den Nacken und rätseln, wie die Uhr mit ihren mehreren Zifferblättern richtig zu lesen ist. Eines sei verraten: Die Scheibe unterhalb der eigentlichen Uhr bildet die Monate des Jahres ab und ist eine Kopie des Originals, welches im Prager Stadtmuseum ausgestellt wird. Fast gegenüber des Rathauses steht die Teyn-Kirche. Die gotische Kirche bildet mit ihren klaren Linien einen schönen Kontrast zu den bunten Verschnörkelungen am Rathaus und an vielen Villen.

Prager Burg

© Luciano Mortula/123RF

In Prag angekommen lohnt es sich, erst mal einen ausgedehnten Spaziergang ohne festes Ziel zu unternehmen. Abseits von Touristenströmen, beispielsweise auf dem Weg zwischen Altstädter Ring und Wenzelsplatz oder in Richtung des jüdischen Friedhofs, bietet Prag eine zahllose Vielfalt an Eindrücken an. In vielen Straßen demonstrieren die pastellfarbenen Prager Stadtvillen ihre Schönheit, beeindruckend weitläufige Alleen laden zum Flanieren ein und die Architekturstile aus verschiedensten Epochen von Gotik bis Jugendstil offenbaren sich. Egal wohin der Blick schweift, Turmspitzen sind von jedem Punkt der Stadt aus zu entdecken. Prag setzt sich aus 22 Bezirken zusammen, die kaum alle auf einmal erkundet werden können. Um trotzdem möglichst viel herumzukommen, lohnt sich eine Straßenbahnkarte wie die PragCard. Das Ticket ist drei Tage lang gültig und beinhaltet den freien Eintritt zu rund fünfzig Prager Sehenwürdigkeiten

Prager Marktplatz

© Oksana Kunka/123RF

Auch an Regentagen muss nicht auf einen Überblick über die Stadt verzichtet werden, dank des Prager Stadtmuseums. Dort wird natürlich die Geschichte der Stadt von ihren Anfängen bis heutzutage sehenswert dargestellt. Darüber hinaus bietet das kleine Museum eine 3-D-Tour durch ein überaus detailliertes Miniaturmodell Prags an, angefertigt im 19 Jahrhundert von Antonin Langweil. Der Name ist hier alles andere als Programm.

Alle Wege führen nach Prag. Die tschechische Republik liegt neben Deutschland und ist sehr gut angebunden. In ein Flugzeug zu steigen rentiert sich nicht, denn von Nürnberg liegt die tschechische Hauptstadt mit Bahn, Bus oder Auto nur rund zweieinhalb Stunden entfernt

Nach so viel Kultur hat sich wohl jeder Besucher ein Glas des goldenen tschechischen Pilses verdient. Dazu werden deftige Häppchen, wie Schmalzbrot mit Knoblauch oder Kartoffelsuppe angeboten. Für den großen Hunger gibt es verschiedene Fleischgerichte, die mit vielfältigen Knödeln serviert werden. Schleckermäuler sollten sich als Dessert den böhmischen Apfelstrudel nicht entgehen lassen, oder mindestens eins der goldgelb gebackenen Trdelník probieren.

Karlsbrücke

© Luciano Mortula/123RF

Durch die Prager Altstadt hindurch fließt die Moldau. An ihren Ufern werden Samstags- und Sonntagmorgens typisch tschechische Lebensmittel und kleine Köstlichkeiten feilgeboten. Für die Märkte lohnt es sich, früh aus dem Bett zu hüpfen um nicht schon gegen Ende des Vormittags auf halbleere Stände zu stoßen. Touristen finden weniger hierher, sodass die Lebensmittelmärkte am Moldauer Ufer einen authentischen Einblick in die tschechische (Ess-) Kultur erlauben.

Straßenbahn durch die Altstadt

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Böhmische Küche

© Darius Dzinnik/123RF

Frisch gestärkt kann anschließen die Moldau überquert werden. Die Karlsbrücke sowie viele kleinere Brücken verbinden die Alt- und Neustadt mit dem Hradschin-Hügel inklusive der Prager Burg. Die Burg hat über 1000 Jahre auf dem Buckel und beherbergt noch heute das Staatsoberhaupt, den tschechischen Präsidenten. Gegen Mittag kann der Wachenwechsel vor der Burg beobachtet werden. Nach der Aussicht von der Karlsbrücke auf Stadtkulisse und Burg bietet sich vom Burghügel aus nochmals eine neue Perspektive.

Umgeben von der Prager Burg liegt ein weiteres Schmuckstück der Hauptstadt. Der Veitsdom wurde erst 1929 nach fünf Jahrhunderten Bautätigkeit fertig gestellt. Vom Aussichtsturm des Doms bietet sich erneut eine andere Perspektive auf die goldene Stadt, die ihren Spitznamen vermutlich wegen ihrer Burg und ihrer hellen Türme erhielt.

Sollten die Füße doch einmal schlapp machen, geht die Stadterkundung einfach mit der Straßenbahn weiter. Die Linie 22 folgt einem ganz besonderen Schienennetz mitten durch die Stadt. Zum Teil scheint es, als würde die Bahn einfach durch Häuser hindurchfahren, da zwischen Straßenbahn und Häuserwand nur wenige Millimeter Luft bleiben.