Geposted 28.10.2017

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Megapolis in Saudi-Arabien

Nach dem erst vor kurzer Zeit verkündet wurde, dass Saudi-Arabien plant ein Badeparadies zu eröffnen, sorgt der Wüstenstaat nun mit einer neuen Idee erneut für Aufsehen.

Bauprojekt sorgt für Aufsehen bei den Golfstaaten

© creativemarc/123RF

Bauleiter des gigantischen Projekts soll der Deutsche Klaus Kleinfeld werden, dieser war eins Vorstandsvorsitzender von Siemens und hat bis zuletzt in einem amerikanischen Unternehmen gearbeitet. Nun soll er das Megaprojekt leiten, ebenfalls in seinen Aufgabenbereich fallen die Finanzierung und wirtschaftliche Stellung des neuen Projekts. Denn die Saudis wollen, dass die neue Metropole einen eigenen wirtschaftlichen Standort bekommt, der eigene Steuern erheben darf und eine andere Rechtszone hat, als das saudi-Arabische Königreich. Es kommt also die Frage auf, ob das Projekt ein Gegenentwurf zu der Wüstenmetropole Dubai sein wird, die jährlich nicht nur tausende von Urlauber anlockt, sondern auch Investoren aus aller Welt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist dieser Schritt zu befürworten, da die Ölreserven in Saudi-Arabien schwinden. So ist es auf keinen Fall zufällig, dass Kronprinz Mohammed Bin Salman nun den touristischen Sektor ausbauen möchte. In Zukunft sollen nicht nur die religiösen Pilger den Weg in das Land finden sondern Menschen aus aller Welt, die sich für die Kultur und Gesellschaft des Wüstensstaats interessieren.

Mitten in der Wüste soll die neue Stadt entstehen

© Fedor Selivanov/123RF

Bleibt noch die Frage offen, was die Nachbarländer Ägypten und Jordanien zu den Plänen sagen, immerhin ist eine Brücke von dem Projektland nach Ägypten geplant, die Asien und Afrika verbinden soll. Dadurch würden nicht nur Reisende sondern auch Händler leichter den Weg in die Megapolis finden. Dennoch ist mit Widerstand seitens Ägyptens zu rechnen, denn so würden die Saudis ihren ohnehin schon großen Einfluss weiter ausbauen. Erst letzten Jahres kam es zum Eklat bei der ägyptischen Bevölkerung, weil der Staat eine Insel unter die Herrschaft der Saudis stellte. Es bleibt abzuwarten, wie Jordanien auf das Vorhaben reagiert. Grund sich Sorgen zu machen haben die Staaten, denn trotz der eigenen Rechte und Steuerpolitik, welche die Araber dem Gebiet zusagen, wollen sie ihm keine politische Souveränität geben, diese solle weiterhin beim benachbarten Königreich bleiben. So würden also Teile Ägyptens und Jordaniens noch stärker von Saudi-Arabien beeinflusst werden, der "Feind" wäre sogar im eigenen Land?

Über drei Länder, 500km Küste und 20.000 qkm soll sich die neue Megapolis erstrecken. Die Fläche ist größer als die von Hessen oder Mecklenburg-Vorpommern und soll bis Ende 2025 fertig sein. Saudi-Arabien stellte gestern dieses ehrgeizige Bauprojekt vor, dabei sind die Nachbarländer Jordanien und Ägypten noch nicht mal eingeweiht worden, obwohl auch Gebiete dieser Länder bebaut werden sollen.

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