Geposted 12.11.2015 (Bearbeitet am 13.11.2015)

#Transport #Deutschland

Was hinter den schönen Damen im Flugzeug steckt

FLUGBEGLEITER - Anlässlich zum Streik der Lufthansa-Flugbegleiter sehen wir uns diese nun einmal näher an. Spannende Fakten über die Arbeit als Stewardess.

Für viele scheint es ein Traumjob zu sein: Getränke und Essen servieren, dabei lächeln und sonst nicht viel Stress zu haben ... Doch der Schein trügt. Das Leben eines Flugbegleiters ist nicht ganz so entspannt wie es scheint.

Die Hauptaufgabe eines Flugbegleiters besteht darin, für die Sicherheit an Bord zu sorgen. Doch was muss man dafür können? Die Voraussetzungen der Lufthansa sind die folgenden: Eine Mindestgröße von 1,65m und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Dazu kommt, dass man eine abgeschlossene Schulausbildung haben und volljährig sein muss. Optimal seien Arbeitserfahrung im Bereich Service oder Dienstleistungen, Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Kontaktfreude und sehr gute Umgangsformen.

Klar im Vorteil ist, wer neben sehr guten Deutsch- und Englischkenntnissen noch weitere Fremdsprachen beherrscht. Außerdem muss man schwimmen können und darf die Sehfähigkeit von +/- 5 Dioptrien nicht über- oder unterschreiten. Zusätzlich muss der Gesundheitszustand allgemein gut und der Reisepass in Europa uneingeschränkt gültig sein.

Nach dem Auswahltag wird die medizinische Flugtauglichkeitsprüfung durchgeführt, danach kann die Ausbildung beginnen, die schon nach 12 Wochen abgeschlossen ist. Während eines Onlinestudiums muss man sich den Großteil der Theorie selbst aneignen, das Präsenztraining dauert sechs Wochen und umfasst Sicherheitsübungen im Lufthansa Flight Training Center, inklusive dreier Übungsflüge.

Aber was macht ein Flugbegleiter zwischen zwei Flügen? Eine Ruhezeit ist mit folgender Basisformel vorgeschrieben: Flugdienstzeit plus zwei Stunden. Bei Langstreckenflügen, die mindestens acht Stunden dauern, beträgt die Ruhezeit nach der Heimkehr mindestens 36 Stunden. Sie kann aber auch bis zu 72 Stunden betragen, wenn während des Fluges mehrere Zeitzonen durchquert wurden. Während der Ruhezeit kann man sich die Orte anschauen, an denen man gelandet ist - eine kleine Entschädigung für einen stressigen Job.

Bei der Lufthansa dürfen die Einsätze inklusive Vorbesprechung höchstens 14 Stunden dauern. Das macht 78 Stunden pro Monat, falls es ausschließlich Kurzstreckenflüge waren, 79 Stunden. Ist der/die Flugbegleiter/in aus der Probezeit heraus, zahlen Flugbegleiter privat nur etwa 10% des Flugpreises, wenn sie während ihren 42 Urlaubstagen mit Lebenspartner und Familie Urlaub machen.

Immer schön (und) freundlich

© Lufthansa/Jens Goerlich

Doch die Arbeit der Flugbegleiter ist nicht nur "lächeln und winken". Häufig gibt es Fluggäste, die beratungsresistent sind und ihre eigenen Regeln im Flugzeug machen. Genauso müssen sie sehr spontan sein, denn die Flugpläne können sich sehr kurzfristig ändern. So schreibt eine Flugbegleiterin in ihrem Blog, dass sie etwa nicht wie ursprünglich geplant nach Dresden, sondern nach Manchester fliegen sollen. Und auch nach einem anstrengenden Flug, einer kurzen Nacht und unfreundlichen Gästen müssen die Damen und Herren frisch aussehen, den Passagieren den Wunsch von den Augen ablesen, bevor dieser geäußert wurde, und sich allerhand gefallen lassen. Attraktiv wirkt da die Rente, die man schon mit Mitte 50 begehen kann.

Quellen: stern.de, be-lufthansa.com, dcasyl.blog.de