Die Ursprünge des Berliner Doms gehen auf das 15. Jahrhundert zurück, als seine Vorgängerbauten zunächst in das Berliner Stadtschloss integriert wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte sich Karl Friedrich Schinkel, ein prominenter preußischer Architekt, daran, die Hofkirche in ein klassizistisches Gebäude umzuwandeln. Rund fünfzig Jahre später änderten sich jedoch die Vorlieben. Als Wilhelm II. 1888 den Thron als deutscher Kaiser bestieg, wurden mehrere Pläne für einen Kirchenneubau vorgelegt, aber keiner wurde genehmigt. Wilhelm II. hielt Schinkels Kirche für zu bescheiden und verlangte eine neue, prächtige Kirche, die die Macht und den Status der kaiserlichen Monarchie widerspiegeln sollte. Der Architekt Julius Carl Raschdorff wurde mit dem Entwurf der neuen Kirche beauftragt, aber es dauerte drei Wiederholungen, bis Wilhelm II. mit den Plänen zufrieden war. Raschdorff entwarf ein opulentes und prächtiges Bauwerk, das er als das Berliner Pendant zum Petersdom in Rom und zur St. Paul's Cathedral in London betrachtete. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1893 abgerissen und der Grundstein für die neue Kirche wurde 1894 gelegt. Elf Jahre später, im Jahr 1905, wurde die neue Kirche eingeweiht. Leider wurde die Kirche während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt. Nach der Teilung Deutschlands landete die Domkirche in Ost-Berlin. Die Restaurierungsarbeiten begannen 1975, wurden aber erst 1993, vier Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, abgeschlossen. Im Jahr 2008 wurde ein neues goldenes Kreuz aufgestellt, das das restaurierungsbedürftige Kreuz auf der Kuppel ersetzt. Das alte Kreuz steht jetzt auf einem der Friedhöfe des Doms in der Liesenstraße 6.
