Im Tempel von Kapeeleshwara in Chennai bekommen Familien von einem Brahmanen den Segen. In
Indien besucht jede Familie den Tempel, sobald es ihr möglich ist. Es gibt keine kollektiven Zeremonien außer der Puja, einem zweimal täglich stattfindenden Ritual, mit dem die Priester die Göttlichkeiten ehren. Für die Puja in der Nacht vereinen die Priester beispielsweise die Statuen von Shiva, dem zerstörerischen Gott der schlechten Dinge und seiner Frau Durga. Sie glauben, dass diese zwei göttlichen Wesen sich bei Einbruch der Dunkelheit in Menschen verwandeln und daher beieinander schlafen sollten. Am folgenden Morgen bringen die Priester die beiden Wesen wieder auseinander, die nun wieder ihre steinerne Form eingenommen haben. Diese Nachtzeremonie zieht täglich Pilger aus allen Ecken der Welt an. ©Texte und Fotos: Virginie Lebrun.