Das erstaunlichste Überbleibsel des Inka-Reichs liegt in der relativ jungen Stadt Arequipa. Die zweitwichtigste Stadt des Landes ist erst seit der Kolonialzeit bekannt. Man nennt sie auch die "weiße Stadt" wegen ihrer aus Sillar-Gestein (weißer Lavastein) errichteten Gebäude und Kirchen. Hier befindet sich die "Jungfrau aus dem Eis" oder die "Mumie Juanita", ein 14-jähriges Inkamädchen, das einst geopfert wurde. Die Leiche wurde im Jahr 1995 völlig unversehrt am Gletscher des Vulkans Ampato auf 6.380 Meter Höhe gefunden und liegt nun im Museo Santuarios Andinos. Nicht weniger als drei Vulkane stehen rund um Arequipa, dazwischen liegen die Inkawege. Der zum Wegenetz an der Südküste gehörende Teil um Puerta Inca und Quebrada ist weitgehend noch erhalten. Die Region Arequipa war einst Lager für Getreide und Fisch, bevor diese Güter zu Land oder zu Wasser in andere Regionen des Inkareichs verteilt wurden, und ist heute noch ein wichtiges Handelszentrum.