Geposted 19.05.2015

#Transport #Deutschland

Erneuter Streik der Bahn ab Mittwoch mit unbekanntem Ende

BAHNSTREIK - Ab Mittwochfrüh steht der Deutschen Bahn ein erneuter Ausstand der Lokführer bevor. Das Enddatum des Streiks wurde diesmal jedoch nicht genannt. Feststeht, der neunte Arbeitskampf in Folge soll länger als der letzte Streik dauern. Das würde heißen, länger als sechs Tage.

Mit dem neunten Streik in neun Monaten, will Gewerkschaftschef Claus Weselsky die Bahn länger lahm legen als zuletzt. Der Streik im Güterverkehr soll bereits ab dem heutigen Dienstag um 15 Uhr beginnen, während der Personenverkehr ab Mittwochfrüh um 2 Uhr betroffen ist. Anders als beim jüngsten Streik, bleibt das Ende dieses Ausstandes jedoch offen. Weselsky ließ bei einer Presskonferenz gestern Nachmittag verlauten: "Anders als in unseren bisherigen Streikverlautbarungen werden wir in diesem Streik kein Enddatum benennen. Wir gehen davon aus, dass es kein unbefristeter Streik sein wird. Wir werden 48 Stunden vorher die Öffentlichkeit und die Medienvertreter darüber informieren, wann der Streik zu Ende gehen wird."

Die GDL rückt also in die nächste Eskalationsstufe in dem verhärteten Konflikt mit der DB vor. Urlauber müssen sich auch an Pfingsten auf zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn einstellen.

Das Ende des kommenden Bahnstreiks bleibt offen

© Foto: Erik Großmann

Die GDL setzt sich vehement für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Lokrangierführer ein. Nach wie vor soll die Bahn den Forderungen der GDL hinsichtlich einer Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde pro Woche und einer Vereinheitlichung der Tarifverträge für die Lokrangierführer sowie eine Lohnerhöhung um 5 Prozent nicht nachkommen. Weselsky erklärte das folgendermaßen: "Die Bahn behauptet, sie muss zwei Qualitäten von Lokführern abbilden. Wir sagen: Das muss sie nicht."

Auskünfte über Zugausfälle und Verspätungen

Auf der Webseite der Bahn erfahren Sie alles zum aktuellen Stand des Fernverkehrs. Informationen zum Regionalverkehr erhalten Sie auf dieser Seite. Die Bahn wird auch bei diesem Streikfall einen Notfallplan auf ihrer Seite veröffentlichen. Kunden der Deutschen Bahn "die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können", haben Anspruch auf eine kostenlose Erstattung ihrer Fahrkarte und Reservierung in den DB Reisezentren oder den DB Agenturen. Von der Kulanzleistung der Bahn sind jedoch regionale Angebote mit "erheblich ermäßigtem Fahrpreis"(Schönes-Wochenende-, Quer-durchs-Land- oder Länder-Tickets) sowie reservierungspflichtige Züge, ausgeschlossen.

Ab welcher Verspätung können Reisende mit der Bahn eine Entschädigung geltend machen?

Sollte der Kunde mindestens eine Stunde später an einem Ziel wegen eines Streiks ankommen, erhält er 25 Prozent des Fahrpreises von dem verantwortlichen Bahnunternehmen zurück. Bei zwei Stunden Verspätung werden 50 Prozent rückerstattet.

Quellen: Spiegel online, Tagesschau