Geposted 28.05.2015

#Politik #Syrien

Deutschland geht durch UN-Resolution gegen die Zerstörung Palmyras vor

PALMYRA - Die Terrormiliz IS hat bereits unzählige Kulturgüter zerstört und große Teile Syriens erobert. Deutschland und andere Länder wollen bei einer UN-Vollversammlung erste Schritte einleiten, um gegen die Zerstörung von Kulturerbe durch die Terrormiliz IS vorzugehen.

Syrische Aktivisten sagten am Mittwoch aus, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat 20 Männer im antiken römischen Theater der Wüstenstadt Palmyra erschossen habe. Die Männer seien beschuldigt worden, Schiiten und Alawiten zu sein, die für die Regierung kämpften. Seit Beginn der Kämpfe um die Oasenstadt Palmyra am 16. Mai, sollen 67 Zivilisten sowie 150 Kämpfer regierungstreuer Gruppen des Präsidenten Baschar-al Assads gestorben sein. Unter den Opfern befinden sich auch 14 Kinder und zwölf Frauen. Die Angaben beruhen auf den Aussagen der ansässigen britischen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen aus einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten in Syrien beziehen. Die Zahl der Todesopfer, seit Ausbruch der Kämpfe um das Weltkulturerbe Palmyra, kann von unabhängiger Seite nicht geprüft werden.

Laut Angaben des Leiters der Menschenrechsbeobachter, Rami Abel, soll die IS rund 40 Prozent der Fläche Syriens eingenommen haben. Seit dem Ausbruch des blutigen Bürgerkrieges in Syrien im Jahr 2011, sind 220.000 Menschen, darunter mindestens 67.000 Zivilisten, getötet worden. Mit dem Vordringen der Terrororganisation IS in Syrien, werden auch immer mehr UNESCO-Welterbestätten, wie die syrische Stadt Palmyra, dem Erdboden gleich gemacht.

Das antike römische Theater von Palmyra

© Bildrechte: dpa

Nun soll bei der UN-Vollversammlung in New York, die von Deutschland eingebrachte Resolution zum Schutz von Kulturgütern vor dem IS verabschiedet werden. Durch die UN-Resolution sollen die Täter strafrechtlich verfolgt und der illegale Handel mit erbeuteten Kulturgütern unterbunden werden. Es muss auch befürchtet werden, dass Palmyra von der IS zerstört wird.

Alle Länder sollen diesen Resolutionsentwurf verabschieden, damit alle Staaten die Aus- und Wiedereinreise militanter Islamisten unter Strafe stellen. Auch die Geldgeber der Terroristen, die deren Attentate finanzieren, sollen verfolgt werden. Maria Böhmer, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, ließ verlauten, dass die gezielte Zerstörung von Kulturgütern als "terroristische Akte und Kriegsverbrechen" geächtet werden müsse.

Quellen: n-tv, Focus online