Geposted 26.08.2015

#Neuigkeiten #Frankreich

Thalys-Angriff hatte terroristischen Hintergrund

THALYSVORFALL - Dem Angreifer des Thalys-Zuges wird aufgrund neuer Erkenntnisse ein Terrorangriff vorgeworfen. Der Marokkaner hat vor seiner Tat auf einer Zugtoilette ein YouTube-Video angesehen, das eine Predigt zeigt, die zu Gewalt auffordert. Die Staatsanwaltschaft hat bereits das Terrorverfahren eingeleitet.

Im Fall des Schützen, der am Freitag in einem Thalys-Zug einen Anschlag auf Mitreisende verübt hat, gibt es neue Tathinweise, die auf einen islamistischen Hintergrund deuten. Auf dem Handy des jungen Mannes, das erst am selben Tag aktiviert worden sei, wurden islamistische Gewaltvideos der Internetplattform YouTube gesichtet. Die sah er sich kurz vor seinem Anschlag auf einer Zugtoilette an. Das Video zeigte eine Predigt, die zur Gewalt aufrief und so als extremistisch eingestuft wurde. Neben dem Video gibt es noch weitere Hinweise, die auf einen terroristischen Tathintergrund verweisen. Weitere Indizien waren seine entschlossene Vorgehensweise und seine schwere Bewaffnung: Der Täter besaß ein Schnellschussgewehr aus ostdeutscher Produktion mit insgesamt 270 Schuss Munition, eine Pistole der Marke Luger, ein Teppichmesser und vermutlich sogar eine halbe Flasche Benzin. Laut Staatsanwalt François Molins hätte er eine "große Zahl Menschen töten oder schwer verletzen können". Außerdem wurde festgestellt, dass der Marokkaner zu einer terroristischen Verbindung zugehört - er wurde schon länger von Behörden beobachtet. Der französische Geheimdienst stufte ihn als potenziellen Gefährder ein. Auch in Deutschland wurde er bereits im Mai auf einem Flughafen intensiv durchsucht, da die Passkontrolle zuvor Alarm geschlagen hatte.

Aus dem Vorfall ergeben sich folgende Konsequenzen: Von dem Pariser Staatsanwalt wurde ein Terrorverfahren eingeleitet. Zudem wird zurzeit nach potenziellen Komplizen gesucht, die die Tat unterstützt haben könnten. Auch wurden bereits in Brüssel auf zwei Razzien mehrere Gegenstände beschlagnahmt. Brüssel ist Ermittlungsort, da es das Land ist, in dem der Schütze in den Zug eingestiegen war.

Die Anwältin des Angreifers argumentiert gegen den Terrorverdacht. Sie behauptet, dass es sich nicht um einen terroristischen Anschlag, sondern um einen Raubüberfall gehandelt habe. Ihr Mandant habe die Waffen im Zug gefunden und die Reisenden spontan überfallen wollen. Die Argumente sind jedoch unhaltbar und werden wohl im Verlauf der Verfahrens aus der Welt geschafft werden.

Die Ermittlungen ergaben einen terroristischen Hintergund

©

Quellen: Tagesschau, Zeit online