Geposted 13.10.2017

#Formalitäten #Deutschland

Airberlin-Übernahme: Alles was Sie wissen müssen

Seit gestern ist es offiziell: Lufthansa wird Teile der insolventen Airline Air Berlin kaufen. Alles was Sie als Reisender jetzt wissen müssen, haben wir einmal für sie zusammengefasst.

Welche Strecken werden übernommen?

© Markus Mainka (www.markus-mainka.de)/123RF

Was passiert mit den Tochtergesellschaften?

Air Berlin hat zwei Tochterfirmen: Nikki und Easyjet. Nikki wird ebenfalls übernommen werden, allerdings ist diese Airline nicht insolvent, sodass sich für Kunden zunächst nichts ändert. Ob und wann Nikki-Flüge in Eurowings-Flüge umgewandelt werden ist zurzeit nicht absehbar. Allerdings wird die Tochterfirma die Mallorca-Flüge durchführen. Für den Verkauf von Easyjet hat man sich noch nicht mit dem britischen Interessenten geeinigt, die Lage ist noch unklar.

Was passiert mit meinen Tickets?

Haben Sie nach dem Insolvenzantrag am 15. August die Tickets erworben, so können Sie mit hoher Sicherheit damit rechnen, dass Sie ihr Geld zurückbekommen. Für Kunden die vor dem Insolvenzantrag gebucht haben gilt dies leider nicht, da das Geld rechtlich gesehen als Insolvenzmasse gilt. In etwa 100 000 Flüge auf Kurz- und Langstrecke werden wegfallen, weil Air Berlin durch das Insolvenzverfahren seine Flugnummer verloren hat.

Werden durch die Übernahme die Preise teurer?

Das hält der Lufthansa-Chef eher für unwahrscheinlich. Als Grund nennt er den internationalen Wettbewerb, welcher die Preise immer weiter in den Keller sinken lässt. Dennoch wird das Übernahmeverfahren von Behörden überprüft, damit kein Kartell oder Monopol entstehen kann.

Was passiert mit Gutscheinen und gesammelten Meilen?

Gutscheine werden aller Wahrscheinlichkeit nach verfallen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Lufthansa diese einlöst, offiziell gibt es darüber aber noch keinen Kommentar. Gesammelte Meilen können auch bei den Partnern eingelöst beziehungsweise umgewandelt werden.

Insgesamt möchte Lufthansa 81 Flugzeuge übernehmen und mit ihnen auch die Start und Landrechte. Des Weiteren möchte die Fluggesellschaft ihr Angebot dadurch ausweiten und Lücken bei den Langstreckenflügen füllen. Doch zunächst muss eine EU-Kommission den Verkauf auf Wettbewerbsfähigkeit prüfen, was das Geschäft für mindestens 20 Tage lahm legt. Der Lufthansa-Chef sagte ebenfalls, dass ein normaler Flugbetrieb erst nach einem halben Jahr möglich sei.