Neben Italien ist Griechenland Europas wichtigstes klassisches Reiseland. Dichter und Denker haben es schon im 19. Jahrhundert durchstreift, immer auf der Suche nach den Überresten der großen Vergangenheit, den Ruinen der Akropolis in Athen, dem Palast des legendären Königs Minos auf Kreta oder den Überresten des antiken Delphi. Überall stößt man auf Geschichte, auf große Namen wie Odysseus und Perikles, Platon und Homer, Alexander der Große und Aristoteles. Doch die Bildungsreisenden von einst sind heute eine Minderheit. Die meisten Besucher zieht es nun ans Meer, das hinter den schneeweiß getünchten Häusern so herrlich blau leuchtet, an die goldenen Sandstrände, hinter denen sich ein bergiges, verkarstetes Land erhebt, und in die vielen kleinen gemütlichen Tavernen im Hafen. Doch dabei gerät vielen aus dem Blick, dass Griechenland mehr ist als die helle, weißblaue Inselwelt der Ägäis oder die antiken Ruinen auf der Akropolis. Zu Hellas gehören auch die ärmlichen Dörfer im Binnenland, manche verlassen, andere ohne viel Kontakt zur Außenwelt, oder die smogverpesteten Industrievororte Athens oder die trendigen Bars und Shops in Thessaloniki.