Obwohl der Pariser Marathon mit einem "Gold Label" Award versehen wurde, schafft es das Rennen in Frankreichs Hauptstadt nicht unter die weltweiten Spitzenmarathons. Alljährlich findet das Mammut-Event in der Mitte des Monats April statt, das die ganze Stadt durchquert und hierbei auch an den weltweit berühmten kulturellen Attraktionen und Straßen der Stadt vorbeiführt. Im Jahr 1976 fand das moderne Rennen zum ersten Mal statt, wobei es schon frühere Wettläufe im neuzehnten Jahrhundert gab, organisiert von Le Petit Journal, die dem Gewinner mit einem Preisgeld von 200 Francs belohnten. Dem französischen savoir vivre entsprechend, ist das Event auch eine kulinarische Freude. Es werden Leckereien, Bier und Wein in großen Mengen serviert, natürlich werden dabei auch die Sportler tatkräftig unterstützt. Im Laufe der letzten Jahre nahmen viele Weltrekordhalter an dem Pariser Marathon teil, so erzielte der Brite Steve Brace in 1990 unangefochtene Bestzeiten. Auch in Paris dominieren die Afrikaner das Rennen, wobei in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Osteuropäer und Japaner am Start waren. Der Startschuss fällt bei den Champs Elysées und mündet kurze Zeit später in der Rue de Rivoli und führt wieder zurück auf den Place de la Concorde. Nach ein paar Minuten laufen die Teilnehmer durch die Tuilerien, die Garten des Louvres, bevor sie am Rathaus entlang in das Maraisviertel gelangen, ein guter Ort für trendige Zuschauer, die hier jederzeit eine kleine Köstlichkeit auf die Hand erhalten können und die Vitrinen der vielen kleinen unabhängigen Lädchen bewundern. Vom Platz der Bastille führt das Rennen in Richtung Vincennes, wo ein malerischer Park die Besucher zu einem Picknick einlädt. Zurück an der Seine werden die berühmtesten Brücke überquert, wie zum Beispiel die von der Notre Dame über die Insel St. Louis, dann geht es weiter zum Petit Palais und zum Grand Palais und schließlich zum Eiffelturm. Sobald das Wahrzeichen der Stadt außer Reichweite ist, dauert es nur noch wenige Meilen bis der Athlet zu dem Wäldchen Bois de Boulogne gelangt. Hier heißt es die Letzten fünf Meilen zu sprinten, dann ist es geschafft. Das Ziel liegt an der Porte Dauphine, die der Renner sehen wird, wenn er am Ende der Foch Avenue beim Triumphbogen ist. Triumphierend wird er dort von kreischenden Fans und einer kühlen Orangina in Empfang genommen.