Der Tempel von Gangailkondacholishvara, Shiva gewidmet, ist ein Tempel, der unter der Chola-Dynastie (11. und 12. Jahrhundert) entstanden und heute als Weltkulturerbe eingetragen ist. Der Eingang ist majestätisch, im Herzen der Mauern, die in einen großen Garten mit Steintempeln führen. Die untergehende Sonne gibt ihm einen gelbbraunem Ton. Die Dekoration ist schier verschwenderisch. Mehrere Gruppen sitzen auf dem Gras. "Hierher kommen die Leute um zu beten und um sich zu entspannen", sagt ein junges Paar, das gerade geheiratet hat. Dieser Tempel ist für die Inder sehr wichtig, sein Name bedeutet "gangai": der Ganges, ?konda?: mitbringen, "chola": ein König von Chola, "puram": Stadt. Dies bezieht sich auf den Besuch des Königs Rajendra I. (11. Jahrhundert) in Varanasi, von dem er Wasser des Ganges mitbrachte, um es mit den von ihm gegrabenen Brunnen zu vermischen.Beim Betreten des Tempels entdeckt man einen großen Nandi-Stier, der Shiva darstellt. Im Allerheiligsten des Tempels steht der Lingam. Dieser Stein in U-Form mit einem Bildnis Shivas auf der Rückseite, hat eine dreifache Bedeutung (die Inder messen Dingen gerne mehrere Bedeutungen bei): die abstrakte Form des Gottes, der Phallus und die höchste Energie des Universums, durch die alles beginnt und alles zu Ende geht.©Texte und Fotos: Virginie Lebrun.