An der Mela nehmen auch viele Sadhus teil, die hierfür teilweise das ganze Land durchqueren. Diese ziehen durch ganz Indien und leben von den Spenden Gläubiger. Sie werden als Heilige verehrt. Sie haben dem materiellen Leben abgeschworen und hoffen, durch ein Leben in Askese und Buße dem Zyklus der Wiedergeburt, der Moksha, zu entkommen. Einige von ihnen leben diesesLeben, um ihrer Kaste zu entkommen (das Kastensystem gibt es bei den Sadhus nicht), oder weil sie in einer verzweifelten Lage waren. Sie tragen eine Tunika (Longhi). Die der Anhänger Shivas ist safrangelb, die der Anhänger Vishnus weiß oder gelb. Dies sind die beiden größten Sekten. Nach ihrem rituellen Bad reiben sich die Anhänger Shivas mit Asche ein, Symbol für Tod und Wiedergeburt. Man erkennt sie auch an drei auf die Stirn gemalten waagrechten Linien, die für die drei Gottheiten stehen oder an ihrem Dreizack, der auch für die Trimurti steht: Brahma, Vishnu und Shiva. Die Anhänger Vishnus tragenein V auf der Stirn, das entsprechend der Untersekte zu der sie gehören variieren kann. Bei diesen Halbgöttern findet manauch Kinder, die Chelas, die von ihnen erzogen werden. Diese wurden ihnen manchmal von ihren bitterarmen Familien übergeben, weil sie sie nichternähren können und es vorziehen, ihnen ein Leben in absoluter Freiheit zu ermöglichen, was das Ziel jedes Hindus ist.