Nichts ist einfacher, als sich unter dem hohen Blätterdach der Kastanien zu entspannen: Man muss dazu nur die Küste verlassen. Mit 31 000 Hektar bedecken die Kastanien fast die gesamte korsische Landfläche zwischen 400 und 1200 Metern Höhe. Besonders häufig findet man sie in Castagniccia, das ihr seinen Namen verdankt, aber auch in Niolu, im korsischen Hochland, Evisa, Calacuccia, Bastelica, Bocognano, Zicavo und Aullène, im Süden Korsikas. Dort, in den aus grauem Granit gebauten Dörfern taucht überschäumendes Grün auf. Im Herbst schmücken sich die Blätter mit Farbschattierungen von grün bis braun, die Früchte fallen wie Hagelkörner herunter und ihr Krachen klingt durch die Täler. Keine Straße, kein Weg ohne eine Horde halbwilder Schweine, die mit ihren Schnautzen die kleinste verbliebene Kastanie knacken.