Das hat nichts mit Paris oder Mailand zu tun. Ob auf den Straßen, in den großen Geschäften oder auf dem Laufsteg - die Mode ist farbiger als in den anderen europäischen Hauptstädten, gewagt und veränderlich. Die täglich getragene Mode in London fürchtet keine Miniröcke, die mit Kautschukstiefeln getragen werden, keine Jacken mit falschem Pelzkragen, Mischungen aus beige und rosa, Schottenröcke oder ungleiche Stoffe. Man kleidet sich so, weil Schwarz in London keinen sozialen Status besitzt und diese Geschmacklosigkeit (kontinentaler Eindruck) sich zum "fashion statement" entwickelt hat. Die ungezwungene Assoziation der Farben und der Stile verrät einen Willen zur Personalisierung und zum Ausstieg aus dem traditionellen Joch, da wo die Situation es erlaubt: auf der Straße, im Alltag außerhalb der sozialen Verpflichtungen. Machen Sie einen Ausflug in die City, ins Bankenviertel: Der visuelle Eindruck wird nicht derselbe sein. Mausgrau, soweit das Auge reicht. Zum Glück sind die ungewöhnlichen Schaufensterauslagen von Petticoat Lane nicht weit.