Don Quijote und sein treuer Diener Sancho Pansa sitzen auf einer Bank und befinden sich mitten in einem Streitgespräch. Sie befinden sich dabei tatsächlich vor dem Geburtshaus von Cervantes, einem herausragenden Beispiel der kastilanischen Architektur des 16. Jahrhunderts. Hier wurde Miguel de Cervantes 1547 geboren. 1956 im Stile des väterlichen Hauses des Schriftstellers restauriert, entspricht es genau der Wohnsituation einer wohlhabenden Familie des 16. Jahrhunderts. Die Fassade ist aus Mauerwerk und Ziegeln und die Fenster sind vergittert. Das zweistöckige Gebäude umschließt einen Innenhof. Auf acht Säulen aus Stein und Granit mit korinthische Kapitellen ruht die in den Hof blickende Galerie des oberen Stockwerks. Um den wunderschönen Innenhof herum liegen zahlreiche Räume, ausgestattet mit alten Möbeln und Haushaltsgegenständen, die das Alltagsleben dieser Epoche getreu wiedergeben: Küche, Speisezimmer, Boudoir, Salon, eine Schneiderwerkstatt, der Frauenraum und das Büro des Chirurgen. Diesen Beruf übte der Vater von Cervantes aus, seinerzeit gleichbedeutend mit "Zahnausreißer"! Das obere Stockwerk war für Privaträume und Schlafzimmer bestimmt. Das Haus wurde in ein Museum umgewandelt und besitzt eine der besten Sammlungen der Editionen des ?Don Quijote? in mehreren Sprachen, sowie das gesamte Werk von Cervantes. Dazu gehört auch eine französische Ausgabe des Lebens und der Abendteuer des berühmten Don Quijote von La Manche, die von Salvador Dali illustriert wurde, sowie eine Ausgabe von 1605. Hier erfährt man auch, dass ?Don Quijote? das nach der Bibel weltweit am häufigsten gedruckte Buch ist. Das Stockwerk beherbergt auch eine umfassende Sammlung von Möbeln, Keramik, Gravuren und Bildern aus dieser Epoche.