Der Platz Cervantes in Alcalá de Henares - Gemeinschaft Madrid

Reisebericht Gemeinschaft Madrid: Der Platz Cervantes in Alcalá de Henares

Der Platz Cervantes in Alcalá de Henares
Ehemals Marktplatz, früher Ort für Jahrmärkte und Volksfeste, ist die Plaza de Cervantes heute das Nervenzentrum der Stadt. Er ist die Demarkationslinie zwischen der mittelalterlichen Stadt und der im 16. Jahrhundert gegründeten Universitätsstadt. Über allem thront die Statue des berühmten Autors von Don Quijote. Mit seinen Gärten und seinem wunderhübschen Pavillon ist es ein Orientierungspunkt und der ideale Ort, um zur Entdeckung von Alcalá de Henares aufzubrechen. Von einer Seite des Platzes steht der Turm der Kirche "Santa María la Mayor", in welcher der Verfasser von Don Quijote getauft wurde. 1936, während des spanischen Bürgerkriegs, wurde die Kirche durch einen Brand zerstört, aber sowohl ihr Turm als auch ein Teil der Apsis wurden verschont. Einige Kapellen wurden rekonstruiert, darunter die Kapelle des ?Oidor?, zu Deutsch Zuhörer, in deren Innerem sich originale Fragmente der Taufbecken befinden und die eine exakte Kopie jener sind, die bei der Taufe des großen Schriftstellers Cervantes, am 9. Oktober 1547, benutzt wurden. Hier beginnt die Calle Mayor, ehemals die Lebensader des jüdischen Viertels und ebenfalls die längste Straße Spaniens Über 1 km lang ist sie von Arkaden gesäumt. Sie führt zum "Museo Casa Natal de Cervantes", der Rekonstruktion des Hauses, in dem der große Dichter geboren wurde und lebte. Die Calle Mayor ist die belebteste Verkehrsader der Stadt, an der auch das "Hospital de Antezana" liegt, die älteste, seit 1483 durchgehend in Betrieb befindliche Krankenanstalt Europas. Es wurde von Luis de Antezana in seinem ehemaligen, aus dem 15. Jahrhundert stammenden Palast gegründet. Beim Betreten quert man einen wunderbaren Hof im Mudéjar-Stil. Cervantes Vater hat in diesem Krankenhaus als Chirurg gearbeitet und der Ignacio de Loyola, Gründervater der Jesuiten, hat hier in seiner Jugendzeit für die Kranken gekocht. Die Calle Mayor führt Sie bis zur Magistral-Kathedrale, die den Heiligen Justo und Pastor gewidmet ist. Sie wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil erbaut und soll sich an jenem Ort befinden, an dem die beiden Kinder Justo und Pastor im Jahr 305 das Martyrium erlitten. Die Taufbecken der beiden Märtyrer sind in der Krypta aufbewahrt, geschützt durch zwei barocke Portale aus dem 17. Jahrhundert. Sie sind mit Flachreliefs verziert, die das Martyrium der beiden Kinder illustrieren. Die sterblichen Überreste des Kardinals Cisneros, Gründer der Universität von Alcalá de Henares werden in der Nähe des Hauptaltars aufbewahrt. Im Glockenturm der Kathedrale haben Störche ihr Nest gebaut. Man kann auch das Kloster von San Bernardo und den imposanten Palast des Erzbischofs besuchen. Dort fand 1486 das erste Zusammentreffen zwischen Königin Isabella von Kastilien und Christoph Columbus statt. Der zukünftige Entdecker Amerikas stellte der Königin in diesen Gemäuern angeblich seine ambitionierten Pläne vor.
Das "Corral de Comedias" in Alcalá de Henares

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