Geposted 17.09.2015

#Wirtschaft #Deutschland

Lufthansa beschließt Konzernumbau

SPARKURS - Bei der Lufthansa wurden gestern Sparmaßnahmen angekündigt, die durch einen Konzernumbau vorangetrieben werden. Laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr sollen 500 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. Unter anderem werden 150 Managerposten gestrichen.

Die Lufthansa steht erneut in den Schlagzeilen, da ihr Chef, Carsten Spohr, gestern ein striktes Sparprogramm beschlossen hat. Das Aufsichtsgremium hat diesen Plänen zugestimmt. Obwohl die Lufthansa in diesem Jahr bislang dank starker Nachfrage und niedriger Ölpreise mit 1,5 Milliarden Euro Plus ein gutes Geschäft gemacht hat, soll der Konzern umgebaut werden. So ließ Spohr verlauten: "Trotz der sehr erfreulichen Ergebnisse der letzten Monate bleibt die Veränderung nötig". Es sollen 500 Millionen Euro jährlich eingespart werden, mehrere Maßnahmen sollen helfen, das Ziel zu erreichen.

Zunächst soll die Führungsebene zu 15 Prozent verschlankt werden, indem 150 der insgesamt 1000 Managerposten dadurch gestrichen werden, dass eine Führungsebene gänzlich abgeschafft wird. Des Weiteren wurden die Aufgaben im Konzern neu verteilt. Der bisherige Leiter des Lufthansa-Fluggeschäftes, Karl-Ulrich Garnadt, wird ab dem Jahr 2016 für die Billigfluglinie Eurowings verantwortlich sein. Er soll die Billigfluglinie aufwerten, mit ihr Gewinn machen und dafür sorgen, dass sie mit den etablierten Anbietern Ryanair und Easyjet konkurrieren kann. Spohr hob hervor: "Wir wollen für Eurowings die besten Wachstumsvoraussetzungen schaffen". Garnadts altes Amt übernimmt Harry Hohmeister, der zuvor für die Tochterfirmen Swiss und Austrian Airlines zuständig war. Er muss es schaffen, mindestens 20 Prozent der Kosten zu senken, um wettbewerbsfähiger zu werden.

Generell soll der Konzern viel zentraler aufgestellt werden. Das klassische Fluggeschäft, das sich bisher nur um die Lufthansa gekümmert hat, wird sich künftig auch mit den Tochterfirmen befassen. Das Marketing kommt nach München, in Wien wird sich um die Produktstrategie gekümmert. Mit dem Erlösmanagement wird sich in Zukunft in Zürich auseinandergesetzt. Bisher waren die Strukturen nicht so durchsichtig, wie auch Spohr bemängelte: "Wir sind nicht immer so unkompliziert aufgestellt, wie man das bei der heutigen Geschwindigkeit der Märkte benötigt".

Carsten Spohr, der leitende Kopf der Lufthansa

©Lufthansa

Quellen: Tagesschau, Süddeutsche Zeitung