Aufatmen bei Flugreisenden - Keine Verschärfung der Fluggastrechte

Praktische Reisetipps


Mit der Debatte über eine Änderung der Fluggastrechte hatte sich die EU-Kommission in den letzten Monaten so gar nicht beliebt gemacht. Vor allem Vielflieger und Reisende hielten von den Vorschlägen über neue Regelungen im Europäischen Recht ziemlich wenig, denn diese wären definitiv zum Nachteil der Passagiere ausgefallen. Nach langem Hin und Her sieht es nun danach aus, als würde alles beim Alten bleiben.

Zum Schaden der Fluggäste

Im März hatte die EU-Kommission einen Vorschlag unterbreitet, der bei den meisten Bürgern Empörung hervorrief. Sie hatte vorgesehen, dass Fluggesellschaften erst bei wesentlich größeren Verspätungen Ausgleichszahlungen an die Passagiere leisten müssten als dies bislang der Fall war. Statt wie bisher drei, sollten es dann fünf Stunden sein. Verbraucherschützer und Reisende empfanden den Vorschlag als unerhörte Frechheit und auch das Europäische Parlament lehnte die Neuerungen ab, wobei es gleichzeitig eine ganze Reihe von Änderungen formulierte, die die Rechte der Fluggäste stärken, anstatt wie von der Kommission vorgesehen, schwächen sollten.

Es geht um jährlich 2,5 Milliarden Euro

Ursprünglich sollte eine Einigung noch vor den Europawahlen erfolgen. Diese sind aber längst vorüber und das Thema schwebt immer noch im Raum. Statt der eigentlich geplanten Abstimmung der Verkehrs- und Justizminister über die Reform gab es nun aber lediglich ein Gespräch über den allgemeinen Verlauf der Verhandlungen. Experten aus dem zuständigen Bundesministerium gehen davon aus, dass das Thema demnächst komplett begraben wird. Für die Fluggäste wäre das das Beste, was passieren kann, denn dann kommt es auf keinen Fall zu einer Verschlechterung ihrer Rechte. Zusammengerechnet hätten die Fluggesellschaften von den Änderungen enorm profitiert, während Passagiere insgesamt auf jährliche Ansprüche in einer Höhe von 2,5 Milliarden Euro verzichten hätten müssen.

Flugpassagiere freuen sich

Der Grund dafür, dass das Thema mittlerweile vom Tisch ist, liegt bei den Griechen, die die EU-Ratspräsidentschaft innehaben und kein Interesse an weiteren Verhandlungen zeigen. Auch Italien, das den Vorsitz in der zweiten Jahreshälfte übernehmen wird, zeigt keinerlei Interesse, die schwierigen Diskussionen wieder aufzunehmen. Flugpassagiere können also aufatmen und auch in Zukunft schon bei Verspätungen von drei Stunden Schadenersatz fordern. Abhängig von der Entfernung des Reiseziels beträgt dieser zwischen 250 und 600 Euro.
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