Zwischen 1963 und 1970 wurden vierzehn Gebäude in einem unglaublichen Projekt vor der Überflutung gerettet. Abu Simbel ist das bekannteste von ihnen. Der Tempel scheint immer schon dort gewesen zu sein und steht feierlich mitten in der Wüste, weit von Theben, der Hauptstadt der Pharaonen die etwa 1 000 km nördlich liegt. Es ist schwer sich vorzustellen, dass der originale Standort 65 Meter unter dem Wasserspiegel liegt, und dass jeder der 20 Meter hohen Kolosse zerschnitten und Block für Block neu aufgebaut wurde. Ramses II, der geniale Erbauer, hätte eine solche Leistung hoch geachtet. Auch der Hathor Tempel, welcher der Königin Nefertari, der Gattin des Pharaos gewidmet ist, wurde auf die gleiche Weise wieder aufgebaut und gibt dem Ort eine gewisse Magie. Diesen zwei Tempeln sind Kolosse, welche Ramses darstellen, zur Seite gestellt. Es scheint, dass sie eine unsichtbare Tür bewachen, die die Allmacht der Pharaonen von dem Nichts und den Barbareien einer Erde ohne Leben und ohne Hoffnung trennt.