Mit seinen 137 Metern Höhe ist der Südturm der Domkirche St. Stephan, der von den Wienern liebevoll Steffl genannt wird, im Lauf der Jahrhunderte zum Wahrzeichen Wiens geworden. Der Bau dieses neogotischen Bauwerks, das auf dem Grund einer im 12. Jahrhundert errichteten romanischen Basilika steht, dauerte zwei Jahrhunderte; den Abschluss der Arbeiten bildete die Anbringung einer Kuppel auf dem unvollendeten Nordturm. Vom vorhergehenden Bauwerk (14. Jahrhundert) sind lediglich das Riesentor und die beiden Heidentürme erhalten. Aus dem 15. Jahrhundert stammen der berühmte Turm sowie das mit einem aufwendigen Zickzackmuster gestaltete Dach aus mehrfarbig glasierten Ziegeln, die mit dem Doppelkopfadler, dem Symbol der Habsburger, verziert sind. Diese wundervolle Dachkonstruktion fiel 1945 einem durch die Bombenangriffe ausgelösten Brand zum Opfer und wurde wie das Längsschiff mit größter Sorgfalt wieder aufgebaut. Eine umwerfender Ausblick versöhnt alle wagemutigen Besucher, die bereit sind, die 343 Stufen des Stephansdoms zu bezwingen. © Foto Carlos Rodrigues