Die Wiener Staatsoper war das erste große Bauprojekt an der Ringstraße und wurde zwischen 1861 und 1869 errichtet. Die Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll planten es im Stil der Neorenaissance und wurden dafür scharf kritisiert, u. a. auch von Kaiser Franz Joseph. Van der Nüll beging Selbstmord und Sicardsburg starb 10 Wochen später an einem Infarkt ? beide Architekten konnten das Bauwerk daher nie in Vollendung sehen. Die neue Oper wurde 1869 mit Mozarts "Don Giovanni" feierlich eröffnet. Die Wiener Oper, das erste von Kaiser Franz Joseph nach der Zerstörung der Stadtmauer in Auftrag gegebene Bauwerk an der Ringstraße, zählt heute zu den prachtvollsten Opernhäusern der Welt und ist eine der führenden Bühnen Europas. Sehenswert im Innern dieses spektakulären Gebäudes ist insbesondere die berühmte Feststiege und der riesige Saal mit 1 700 Sitzplätzen. Ihre Glanzzeit erlebte die Oper unter der Leitung von Gustav Mahler, später unter der von Richard Strauss. Sie wurde 1944 geschlossen und ein Jahr später infolge der Bombenangriffe zerstört. Nach ihrem originalgetreuen Wiederaufbau durch Erich Boltenstern wurde das Opernhaus 1955, einige Monate nach Unterzeichnung des Staatsvertrags, mit dem Österreich seine volle Unabhängigkeit wiedererlangte, feierlich wiedereröffnet. Karl Böhm dirigierte zu diesem Anlass Beethovens ?Fidelio?. Die Oper ist Schauplatz des glamourösesten, teuersten und bei den Medien beliebtesten Balls der Stadt. Der Wiener Opernball ist jedes Jahr zu Beginn der Ballsaison das Topereignis und Treffpunkt der internationalen Haute-Volée, bei dem sich 4 400 geladene Gäste, darunter Staats- und Regierungschefs und gekrönte Häupter aus aller Welt, unter dem Blitzlichtgewitter unzähliger Paparazzi ein Stelldichein geben. © Foto Carlos Rodrigues