Geposted 23.03.2015

#Gesellschaft #Tunesien

Die Tourismuswirtschaft in Tunesien beugt sich den Terror nicht

TUNESIEN - Laut Medien wird die Tourismuswirtschaft unter dem Terroranschlag, der sich am Mittwoch in Tunis ereignete und 21 Menschen das Leben kostete, leiden. Das Bardo Museum, in dem sich das Schreckensszenario abgespielt hat, eröffnet am morgigen Dienstag wieder und hofft auf umfangreiche Unterstützung aller, um den Terroristen den geschlossenen Zusammenhalt gegen derartige Gewalttaten in diesem Land zu demonstrieren. Zudem will sich die Regierung dafür stark machen, dass Touristen dieses wunderbare Land auch weiterhin besuchen sollten.

Tunesien ist nach wie vor ein wunderschönes Land und eine Reise wert. Das ist die Botschaft aller Tourismusexperten und Tunesienfans, die damit auch ein Zeichen gegen den Terror setzen wollen. Es soll ein Aufruf sein, nicht vor einer Reise nach Tunesien zurückzuschrecken nach der Attacke am 18.März auf das Nationalmuseum in Tunis. Heute weiß man, dass sich terroristische Angriffe überall ereignen können, wie vor kurzen in Paris, Kopenhagen und jetzt in Tunis. Die Antwort auf das brutale Attentat bei der Satirezeitschrift ?Charlie Hebdo? in Paris, war ein Ansturm auf die Kioske in aller Welt, um sich eine der Sonderausgaben von Charlie Hebdo zu sichern. Heute sollten wir mehr denn je dem Land Tunesien weltweit Unterstützung zukommen lassen und das beliebte Urlaubsziel weiterhin bereisen.

Im Moment steht das Land noch unter dem Einfluss von tiefer Trauer, und das ist normal. Die Seto, eine Unternehmensvereinigung für geführte Touren, hat die nächsten Touren zu Sehenswürdigkeiten in Tunesien annulliert, während die Kreuzfahrtunternehmen Costa und MSC, ihre Zwischenstopps minimiert haben. Besonders die Kreuzfahrtgesellschaften haben unter dieser menschlichen Katastrophe durch sinkende Buchungen zu leiden. Es ist ratsam sich über das jeweilige Auswärtige Amt und andere Quellen über die Sicherheit des jeweiligen Reiseziels zu erkundigen, aber dennoch sollten Städte wie Paris, New York, London, Tunis und andere, weiterhin bereist werden! Sonst würde es genau das Kalkül der IS-Terroristen treffen, sollten Reisende nun das demokratische Land Tunesien meiden.

Vereint gegen den Terror: Paradiesischer Strand in Djerba

© Carlos Roodrigues / Easyvoyage

Diese Naturidylle kann durch keine Gewalttat getrübt werden und Tunesien birgt viele solcher Inselperlen.

Keine Stornowelle

Erfreulicherweise wurde keine Stornierungswelle bislang in Tunesien registriert, trotz des Attentats am 18.März. Menschen aus aller Welt machen sich stark gegen die terroristische Gewalt und demonstrieren dies mit der Kampagne "I will come to Tunisia" (Ich werde nach Tunesien reisen) und "Je Suis Tunis" (Ich bin Tunesien).

Reaktionen aus aller Welt

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Ich bin Bardo! Ich bin Tunesien!

© EASYVOYAGE

Solidaritätsbekundungen aus aller Welt

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Menschen aus aller Welt verurteilen das Attentat auf das Äußerste und stehen im verbalen Kampf gegen den Terror zusammen. Auch blieb die drohende Stornierungswelle bei Tui und Thomas Cook aus und man kann nur hoffen, dass die Kampagne "I will come to Tunisia" ihre Wirkung zeigt. Bis sich die Zustände in dem Reiseland wieder normalisieren wird es zwar einige Zeit benötigen, aber dies wird der revolutionären Stimmung, die seit dem Anschlag in dem Land herrscht, keinen Abbruch tun.

Nachtleben in Tunis in revolutionärer Stimmung

© Foto: Marieau Palacio

Die Menschen beugen sich derartigen Gräueltaten nicht und dies wird auch am veränderten Nachtleben in Tunis deutlich. Musikbegeisterte eröffnen Tunis Clubs, verlangen keinen Eintritt und die Tunesier trinken Seite an Seite auf die Freiheit und Demokratie. Für die Clubbesitzer steht das Geld verdienen im Hintergrund, sie wollen Menschen in Frieden vereinen.

Quelle: Süddeutsche