Lanzarote: Die Vulkaninsel von einem Künstler geformt

Lanzarote, dieses kleine Stück Spanien mitten im Atlantik, ist weniger bekannt als Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura, die drei anderen Hauptinseln des Kanarischen Archipels. Dennoch ist sie aus unserer Sicht die interessanteste Insel der Kanaren. Wenn man die drei kleinen Inseln Hierro, La Gomera und Palma beiseite lässt, ist sie die am besten erhaltene der vier Hauptinseln des Archipels. Dies ist vor allem dem einheimischen Künstler César Manrique (1919-1992) zu verdanken, einem Genie, das die außergewöhnlichen Landschaften Lanzarotes zur Geltung gebracht hat.

Er schaffte es sogar, seiner Heimatinsel vorzuschreiben, dasskein Gebäude höher als zwei Stockwerke sein durfte, und das typische Weiß der Wohnhäuser der Insel als Zugabe. Diese lokale Architektur wird von allen Hotels auf Lanzarote respektiert und ist weit entfernt von den pyramidenförmigen Monstern, die man auf Teneriffa und Gran Canaria findet!

Lanzarote liegt am östlichen Ende der Kanarischen Inseln und ist nuretwa 100 km von Afrika entfernt, und das merkt man! Außerdem begegnet man hier Dromedaren und das Klima ist sehr trocken. Die vulkanischen Landschaften mit ihren Kratern, die aussehen, als wären sie direkt vom Planeten Mars, bieten eine echte Abwechslung, die durch das kulturelle Erbe des Malers, Bildhauers und Architekten César Manrique, der seine Insel bewahrt hat, noch verstärkt wird.

Und das ist noch nicht alles: César Manrique hat verschiedene Naturschauplätze zu einem einzigartigen Ort gestaltet. Jameos del Agua, eine vom Künstler angelegte Höhle, beherbergt zwei Konzertsäle, ein Restaurant sowie ein überraschendes Meerwasserschwimmbad. Der von Manrique erbaute Mirador del Rio bietet einen beeindruckenden Blick auf die Insel La Graciosa. Botanikfans werden vom Kaktusgarten, dem letzten Werk von César Manrique, begeistert sein, in dem mehr als 10.000 Kakteen aus 1450 verschiedenen Arten wachsen, sowie von der Aloe Vera-Plantage, einer Pflanze, die für ihre zahlreichen Heilwirkungen berühmt ist.

Die Hauptattraktion von Lanzarote ist jedoch der Timanfaya-Nationalpark, der auf einem Gebiet gegründet wurde, das zwischen 1730 und 1736 durch eine Reihe von Vulkanausbrüchen verwüstet wurde. Man wandert durch Hunderte von Kegeln, die Feuerberge genannt werden und aus der Asche aufragen. Eine außerirdische Landschaft, die unter anderem als Kulisse für die Dreharbeiten zu "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" diente! Vom Restaurant El Diablo aus, wo man direkt auf einer Vulkanspalte gegrilltes Hühnchen probieren kann, hat man einen herrlichen Panoramablick. Anhand einer Demonstration werden Sie sehen, dass der Vulkan noch immer aktiv ist!

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Grüne Lagune, ein spektakulärer Krater, dessen Wasser dichter und salziger als das des Toten Meeres ist, oder die Cueva de Los Verdes, eine natürliche Höhle, die sieben Kilometer unter dem Meeresspiegel in die Eingeweide der Erde führt. Einige behaupten sogar, dass sie nach Atlantis führt.