Die Stiftung Eremitage

Rückblende ins Jahr 1984. Charles-Juste Bugnion, ein Lausanner Bankier, und seine Frau Jeanne Marie Chatelanat waren die Besitzer der Hermitage. Das Herrenhaus, das die ganze Stadt überragt, wurde zwischen 1851 und 1853 vom Architekten Louis Wenger erbaut. Es zeichnet sich durch seine Offenheit nach außen aus, dank seiner Erker und seiner großen, schönen Fenster, die viel Licht hereinlassen.

Der Park, der das Haus umgibt, beherbergt seltene Baumarten aus der ganzen Welt, und die eleganten Balkone und seitlichen Loggien fügen sich harmonisch in den Stein und das Gusseisen ein. Das Herrenhaus wurde als Belvedere mit Blick auf die Natur und die Stadt konzipiert. Ein ungewöhnliches Gebäude für seine Zeit.

In den 1970er Jahren vermachte die Familie Bugnion das Haus und das gesamte Gelände der Stadt Lausanne. Die Stadt beschloss, diese schöne Residenz in ein Kulturzentrum umzuwandeln, um sie zu präsentieren. Seit 1984 genießt die Fondation de l'Hermitage internationales Ansehen und bietet sowohl Wechselausstellungen als auch eine ständige Sammlung an.

Heute feiert die Fondation de L'Hermitage im Jahr 2023 ihr 37-jähriges Bestehen und blickt auf eine 175-jährige Geschichte zurück. Das ganze Jahr über präsentiert das Museum zwei oder drei Wechselausstellungen, die der modernen Kunst, dem Impressionismus und dem Expressionismus gewidmet sind.

Das Museum hat fast 800 Werke gesammelt, hauptsächlich durch Schenkungen und Vermächtnisse. Externe Museen und private Sammler haben der Stiftung wichtige Sammlungen anvertraut. Zu den Schenkungen gehören impressionistische und postimpressionistische Maler wie Alfred Sisly, Edgar Degas, George Braque und Guillaumin sowie eine Auswahl von Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts aus dem Waadtland - Chavanne, Valltton und Bosshard.

Beim Betreten des Museums ist ein Raum so belassen worden, wie er zu Zeiten der Familie Bugnion war, mit Originalmöbeln und Familienporträts, die an die Ursprünge erinnern. Am anderen Ende dieses Raumes befindet sich der Eingang zur Stiftung Eremitage in einem Empfangsraum mit sehr modernen Erkern, der mit dem Herrenhaus und der Buchhandlung des Museums verbunden ist, die eine große Auswahl an Kunstbüchern, Postkarten und Reproduktionen anbietet.

Eine Sammlung von chinesischem Porzellan aus dem 12. bis 19. Jahrhundert ist im Gang der unterirdischen Galerie ausgestellt, die das Museum mit dem Eremitage-Hof verbindet, wo pädagogische Workshops, Konferenzen, Seminare und Musikkonzerte stattfinden. Diese Porzellansammlung verdankt ihre Existenz der Sammlerin Marie Vergottis (1914-1999). Sie umfasst rund 400 Keramikstücke. Das Museum bietet Kunst- und Gastronomieabende mit Essen und Führungen sowie sonntags Kunst- und Brunchabende an, wobei die Vorträge auf Französisch gehalten werden.

Der Park, der das Herrenhaus umgibt, steht der Öffentlichkeit für Spaziergänge zwischen den verschiedenen Bäumen zur Verfügung. Die Liegewiese auf der Esplanade zwischen dem Haus und dem Seeblick ist an schönen Tagen ein beliebtes Ziel für Sonnenanbeter. Die ehemalige Orangerie des Herrenhauses aus dem Jahr 1857 beherbergt ein Café-Restaurant mit einer Außenterrasse.