Roadtrip zu den charmanten Dörfern des Baskenlandes

Ainhoa ist zweifellos eines der schönsten Dörfer der Atlantischen Pyrenäen. Es liegt ideal im idyllischen Tal des Flusses Nive, durch das sich zahlreiche Bäche schlängeln. Was ursprünglich ein Hirtendorf war, wurde später zu einer unverzichtbaren Etappe auf dem Jakobsweg. Das Dorf wurde in Form einer Bastide mit einer einzigen Straße errichtet, die von Fachwerkhäusern im labourdinischen Stil des 19. Jahrhunderts gesäumt war. Diese bezaubernden weißen und roten Gebäude werden von den Besuchern bewundert und haben dazu geführt, dass Ainhoa zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt.

Heute beherbergen sie zahlreiche Geschäfte von Kunsthandwerkern und lokalen Produzenten, in denen Sie Schwarzkirschkonfitüre, eine Baskenmütze, eine lebensgroße Schafstatue und andere typisch baskische Souvenirs mit nach Hause nehmen können. Wenn Sie Schönheitspflege mit Eselsmilch und Duftkerzen aus lokaler Herstellung kaufen möchten, besuchen Sie L'Atelier de L'artis'Ane, das auch eine Reihe von Dekorationsartikeln und Lederwaren aus ethisch vertretbaren Materialien anbietet. Geöffnet von Montag bis Sonntag von 10:30 bis 18:00 Uhr. In den Werkstätten Eskuz Holakatua und Lithos, die sich am selben Ort in einer versteckten Gasse abseits der Hauptstraße befinden, können Sie wunderschöne Holzschnitzereien entdecken, die von baskischen Traditionen inspirierte Objekte bis hin zu Kinderspielzeug umfassen. Zögern Sie nicht, von der Hauptstraße abzuweichen, um durch die Winkel von Ainhoa zu schlendern, die von üppigen Gemüsegärten bevölkert werden.

Ainhoa beherbergt auch fabelhafte Restaurants, allen voran das berühmte Ithurria, das mit einem Stern im Michelin-Führer dekoriert ist. In einem charmanten Haus im Herzen des Dorfes bietet uns der Chefkoch Xavier Isabal eine Gourmetküche mit einem ausgeprägten baskischen Akzent, indem er ebenso leckere wie originelle Gerichte anbietet. Alle Produkte stammen aus der Saison und die basco-landesischen Aromen werden mit einem modernen Touch verfeinert. Geöffnet am Donnerstag von 19:30 bis 21:00 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 12:00 bis 14:00 Uhr und von 19:30 bis 21:00 Uhr.

In der Nähe von Ainhoa führt Sie eine sehr schöne Wanderung durch das Unterholz zur Kapelle des Weißdorns, die hoch oben in einer Naturlandschaft liegt und einen Panoramablick auf die umliegenden Berge bietet.

Das reizende Dorf La Bastide-Clairence liegt 20 km von Bayonne entfernt und weist noch immer die typische Struktur der mittelalterlichen Bastiden im Südwesten auf. Bei einem Spaziergang durch die charmanten Gassen stößt man auf ehrwürdige Häuser, von denen einige aus dem Jahr 1679 oder sogar 1563 stammen! Der zentrale Punkt des Dorfes ist der Place des Arceaux. Der gesellige und belebte Platz ist ein Treffpunkt für Einwohner und Besucher gleichermaßen. Hier befindet sich das Restaurant Les Gamins, das in einer sympathischen, familiären Atmosphäre herzhafte Gerichte mit baskischen Aromen anbietet. Geöffnet dienstags, donnerstags und sonntags von 10 bis 15 Uhr sowie freitags und samstags von 10 bis 15 Uhr und von 18 bis 22 Uhr.

La Bastide-Clairence ist auch für seine Kunsthandwerker bekannt, die sich vor allem auf die Seidenweberei spezialisiert haben. Ein Besuch in der Werkstatt von Patrice Cantalejo, dem besten Handwerker Frankreichs, ist ein wahrer Zauber. Dort kann man das faszinierende Ballett der Webstühle beobachten und die bemerkenswerten Kreationen des Künstlers bewundern: Schmuck, Kleidung und Accessoires aus Seide, die von bemerkenswerter Feinheit sind. Vielleicht möchten Sie ja eines dieser außergewöhnlichen Stücke erwerben?

Saint-Jean-Pied-de-Port, die Hauptstadt von Baja Navarra, wurde im 12. Jahrhundert gegründet und gehört auch zu den mythischen Etappen des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela. Das befestigte Dorf war zu dieser Zeit Teil des Königreichs Navarra und hatte eine strategische Position am Fuße der Pyrenäen, die es ermöglichte, sowohl über den Norden des Königreichs als auch über die Grenzen zum Königreich Frankreich zu wachen. Saint-Jean-de-Pied-de-Port, das vom Fluss Nive durchquert wird, bietet dem Besucher eine Postkartenlandschaft und herrliche Spaziergänge durch die befestigte Zitadelle und das Labyrinth der mittelalterlichen Gassen, die eine wahre Zeitreise darstellen. Versäumen Sie es nicht, auf dem Wehrgang und entlang der Stadtmauer zu spazieren, und Sie werden verstehen, warum der Ort ebenfalls zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Für unersättliche Geschichtsliebhaber und alle Neugierigen bietet das Fremdenverkehrsamt im Juli und August montags, mittwochs und donnerstags um 10:30 Uhr kommentierte Führungen durch die Zitadelle an. Preis: 7 Euro für Personen über 14 Jahre. Kostenlos bis 14 Jahre. Reservierungen sind erforderlich unter 05.59.37.03.57.

Abgesehen von seinem reichen historischen Erbe ist Saint-Jean-de-Pied-de-Port auch ein Feinschmeckerziel par excellence. Auf dem unumgänglichen Bauernmarkt, der jeden Montagmorgen in der Markthalle stattfindet, können Sie baskische Spezialitäten aller Art entdecken, von Chorizo über Piment d'Espelette bis hin zu dem berühmten Schafskäse Ossau Iraty, der in einem benachbarten Tal hergestellt wird. Auf dem Markt sind auch Kunsthandwerker vertreten. Dies ist eine gute Gelegenheit, schöne Souvenirs aus dem Urlaub mitzunehmen, die Sie Ihren Lieben oder sich selbst schenken können.

Um eine großzügige Küche zu probieren, die lokale Produkte hervorhebt, begeben Sie sich ins Café Ttipia, das uns sowohl durch die Qualität seiner Gerichte als auch durch seine warme, typisch baskische Atmosphäre überzeugt hat. Es ist von Donnerstag bis Montag von 7:30 bis 23:30 Uhr geöffnet.

Wenn Sie eher zu den Süßschnäbeln gehören, sollten Sie wissen, dass Saint-Jean-Pied-de-Port zwei wunderbare Konditoreien beherbergt: La fabrique de macarons, die hausgemachte Macarons nach reinster baskischer Tradition anbietet, und die Konditorei und Confiserie Artizarra, wo Sie Mandeltuiles, handgemachtes Eis und nicht zuletzt den traditionellen baskischen Kuchen probieren können.

Sare liegt am Fuße des Rhune-Massivs, 10 km von Saint-Jean de Luz entfernt und hat den Ruhm, zu den "schönsten Dörfern Frankreichs" zu gehören. Es besitzt den typischen Charme eines Bergdorfes. Mit seinen für die Region typischen Fachwerkhäusern, der hübschen Steinkirche und dem Fronton, in dem regelmäßig Pelota-Turniere stattfinden, ist es wahrscheinlich einer der schönsten Orte des Baskenlandes. Wenn Sie den Gesprächen in den Straßencafés lauschen, werden Sie feststellen, dass die Einwohner Euskara (die baskische Sprache) sprechen. Sare hat eine spannende Geschichte, denn das Dorf war eine Hochburg des Schmuggels und entwickelte sich wirtschaftlich dank der "Gauazko lana": der Nachtarbeit. Die Schmuggler überquerten die Grenze und transportierten dabei verschiedene Waren (Alkohol, Tabak, Lebensmittel, Tiere...). Sie legten diese gefährlichen Strecken in ihren Turnschuhen zurück, um den Lärm zu begrenzen und die Zollbeamten nicht zu alarmieren. Jedes Jahr am letzten Sonntag im August wird dieser Teil der Geschichte von Sare beim Cross des Contrebandiers" (Schmuggler-Cross ) gewürdigt. 36 Teilnehmer aus dem ganzen Baskenland legen dabei 9 km zurück, wobei sie ein 8 kg schweres Bündel auf dem Rücken tragen. Parallel zum Lauf werden im Dorf verschiedene Animationen angeboten. Die Veranstaltung dient als Auftakt zu den Dorffesten, die Anfang September stattfinden.

Um die traditionelle baskische Küche in einer ländlichen Umgebung zu genießen, empfehlen wir Ihnen dasURTXOLA , ein kleines Gasthaus mit rustikalem Charme und einer schattigen Terrasse. Die Gaststätte wird hauptsächlich von Einheimischen besucht und serviert sehr gute, großzügige und hausgemachte baskische Gerichte sowie eine ausgezeichnete Sangria. Ein absoluter Geheimtipp! Täglich außer mittwochs von 10:00 bis 14:30 Uhr geöffnet.

Ein weiteres Muss in der Nähe von Sare ist die Besteigung der Rhune mit dem ikonischen Train de la Rhune. Diese authentische Oldtimer-Zahnradbahn aus dem Jahr 1924 fährt vom Bahnhof Saint-Ignace ab und bringt Sie in 35 Minuten auf 905 Meter Höhe auf den mythischen Gipfel. Ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis! Auf dem Gipfel angekommen, erwartet Sie ein grandioses 360°-Panorama über die französische und spanische Atlantikküste und die Pyrenäen. Außerdem können Sie die lokale Flora und Fauna kennenlernen, darunter die Drosera, eine kleine fleischfressende Pflanze, die im Moor wächst, Gänsegeier, die majestätisch über den Bergkämmen kreisen, und natürlich die Schafherden und Pottoks (eine für die Region typische Ponyrasse), die in den Höhen weiden. Der Rhune-Zug arbeitet regelmäßig mit dem Verein Hegalaldia zusammen, der sich für die Rettung von Wildtieren im Baskenland einsetzt. Vielleicht können Sie dabei zusehen, wie gepflegte Vögel wieder in die Freiheit entlassen werden.

Für die Mutigsten kann der Aufstieg vom Col de Saint-Ignace aus in 2,5 Stunden bewältigt werden. Wenn Sie einen gemütlichen Aufstieg mit dem Rhune-Zug bevorzugen, müssen Sie mit 18,50€ für Erwachsene und 11,50€ für Kinder rechnen. Von Juli bis September gibt es alle 40 Minuten Abfahrten und die Fahrt dauert 35 Minuten.