Der Circuit du Souvenir, die Somme im Großen Krieg

Jahr 1916: Die Franzosen sind in eine endlose Konfrontation mit den Deutschen in Verdun verstrickt, der berühmtesten Schlacht des Ersten Weltkriegs, zumindest in Frankreich.

In anderen Ländern, insbesondere im angelsächsischen Raum, war es jedoch eine andere Schlacht und andere Orte, die bis heute in Erinnerung geblieben sind. Die Schlacht an der Somme, deren Front sich von Albert bis Péronne im Nordosten des heutigen Départements erstreckte, war eine der tragischsten und mörderischsten Episoden des Ersten Weltkriegs.

Am 1. Juli wurde von der britischen Führung eine Großoffensive gestartet, um die Franzosen in Verdun zu entlasten. Der Misserfolg war vollkommen: 20.000 britische Soldaten wurden an einem einzigen Tag getötet und 50.000 verwundet!

Die Somme-Schlacht zog sich bis November 1916 hin, in Schlamm und Schützengräben, und bei jeder Offensive gab es mehr Tote als je zuvor. Insgesamt gab es in dieser dunklen Zeit 1,2 Millionen Opfer, mehr als in Verdun.

Die Schlacht an der Somme ist weniger im nationalen Gedächtnis verankert als die Schlacht um Verdun, was an der Vielzahl der beteiligten Nationalitäten liegt, insgesamt 25 an der Zahl. Viele französische Truppen kamen ums Leben, aber noch mehr Soldaten, die weit entfernt von ihrem Heimatland kämpften: Engländer, Iren, Australier, Südafrikaner, Neuseeländer, Kanadier... All diese Länder, für die die Somme-Schlacht heute eine viel größere Bedeutung im Gedenken an die Schlacht hat.

Deshalb sind die meisten Sehenswürdigkeiten auf dem Circuit du Souvenir ihnen gewidmet, und es kommen viele Besucher von weit her, um den Soldaten zu gedenken, die in diesem blutigen Teil des Großen Krieges gefallen sind.

Der Circuit du Souvenir ist eine schöne Route im Nordosten der Somme, die Albert mit Péronne und umgekehrt verbindet und an zahlreichen Museen und Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs vorbeiführt. Machen wir einen Zwischenstopp bei den markantesten unter ihnen:

• Das Museum Somme 1916 in Albert zeigt in einem 250 Meter langen unterirdischen Gang das Alltagsleben der Soldaten in den Schützengräben.

• Das Minenloch von La Boisselle oder Lochnagar Crater, ein beeindruckendes Überbleibsel der Explosion, die den Beginn der Offensive am 1. Juli 1916 markierte.

• Das Neufundländer-Memorial in Beaumont-Hamel, das Interpretationszentrum und der Caribou-Hügel.

• In Thiepval wird an den "blutigsten Tag der britischen Armee" erinnert, den 1. Juli 1916, einen katastrophalen Angriff auf die deutschen Linien, der an einem einzigen Tag 20.000 britische Todesopfer forderte. Das British Memorial (größte Commonwealth-Gedenkstätte der Welt) mit seinem Museum und der Ulster Tower (Irisches Denkmal) befinden sich auf dem Gelände.

• In Pozières, einem strategischen Ort der Somme-Schlacht, zeugen mehrere Stätten von der Heftigkeit der Kämpfe, bei denen vor allem viele Australier getötet wurden.

• In Rancourt erinnert die Kapelle des französischen Souvenirs an die Präsenz französischer Truppen auf dem Schlachtfeld, die ebenfalls beteiligt waren.

• In Longueval erinnert das südafrikanische Nationaldenkmal an die Schlacht von Devil's Wood (Teufelswald), bei der innerhalb weniger Tage mehr als 3000 südafrikanische Soldaten ums Leben kamen.

• Das Historial de la Grande Guerre in Péronne ist das Schlüsselmuseum des Circuit du Souvenir, in dem Sie alles über die Schlacht an der Somme und den allgemeinen Kontext des Großen Krieges erfahren können. Wenn Sie nur ein Museum besuchen müssen, dann dieses!

Auf dem Circuit du Souvenir findet man den Mohn sowohl auf den Feldern als auch auf den Markierungen: Diese leuchtend roten Blütenblätter wurden zum Symbol für die Hunderttausenden von Soldaten, die in dieser Region der Somme gefallen sind. Idealerweise nimmt man sich insgesamt 2 bis 3 Tage Zeit, um die gesamte Route mit dem Auto abzufahren.