Man hat den Kopf eines Häuptlings in den Ruinen wiedergefunden, was diesem Ort seinen Namen El Rey ("der König") einbrachte. Er ist charakteristisch für die toltekische Kultur. Man findet ihn am Rande der Straße, die nach
Cancun führt, bei Kilometer 18 im Staat Quintana Roo. Die Fundamente gehen nach und nach auf die Zeit um 300, 800 dann 1 000 n. Chr. zurück.Er ist von kleiner Größe und umfasst 16 Strukturen sowie zwei Plätze und zwei Alleen. Die für die Tolteken typischen Pfosten und runden Säulen lassen Raum, um sich das Leben, das sie in der Stadt führten, vorzustellen. Ein Teil des Tempels wurde den politischen Entscheidungen gewidmet, der andere, das Theater für rituelle Tänze, war für die Elite reserviert. Auf den Fassaden stellen Malereien Szenen des täglichen Lebens dar. Das Blau wurde aus Krakentinte und das Rot aus Raupen hergestellt. Man weiß, dass auf diesem Teil der Halbinsel, auf dem wichtige Hafenstädte wie Tulum wiederentdeckt wurden, die Tolteken sogenannte "Phoenisos" (Spezialisten des Seehandels) waren und Gold und Silber besaßen ? was eher unüblich war. Die Olmeken, die Mutterzivilisation, die sich über das ganze Land ausgebreitet hatte, sind die ältesten Völker (1 500 bis 500 v. Chr.) und gehören mit zu den höchstentwickelten Zivilisationen. Sie waren der Ursprung der aztekischen Mayakultur und deren Vorgängern, den Tolteken. Kriegerischer als ihre Vorfahren, haben sich letztere von Norden aus auf der ganzen Halbinsel von
Yucatan und darüber hinaus ausgedehnt. Mit Wurfspeeren und Speerschleudern bewaffnet haben sie ihre mit einfachen Lanzen und Schildern ausgerüsteten Gegner besiegt. Der Kriegerstand spielte eine wichtige Rolle bei ihnen, und wurde nur noch vom Priesterstand an Bedeutung übertroffen. Aber schlussendlich waren es die Azteken, die bis in die Kolonialzeit überdauerten. © Text: Jeanne Brette; © Foto: OT Mexiko.