TUI Cruises boykottiert die Färöer Inseln

Kritik kommt von Tierschützern und Medizinern

Seit mehreren Jahren kritisieren verschiedene Tierschutzorganisationen und Ärzte die Jagd beziehungsweise den Verzehr des Fleisches. Letzteres sei der Grund weshalb die Fähringer eine höhere Konzentration von Quecksilber und anderen Schwermetallen aufweisen als der Durchschnittseuropäer. Wale sind in der Nahrungskette die letzten, sie fressen also die Reste im Meer. Ärzte sehen ein höheres Risiko zu erkranken, wenn man viel des Walfleischs konsumiert. Tierschützer kritisieren die Grausamkeit mit denen die Tiere getötet werden und machen immer wieder darauf Aufmerksam, dass der Walfang unnötig sei, da die Inseln über eine gute Versorgungslage verfügen.

Im Jahr 2019 soll Schluss sein mit dem Zwischenstopp auf den Färöer Inseln, dies kündigt TUI Cruise an. Grund sei vor allem, weil die Inselgruppe seit Jahrhunderten Jagd auf Wale macht und damit das weltweite Walsterben begünstigt. Der Kreuzfahrtveranstalter will diese grausame Tradition nicht mehr unterstützen und rechtfertigt damit seinen Boykott. Fraglich ist inwiefern dieser das Ende des Walfangs beeinflusst. Die Färöer Inseln weigern sich seit Jahren die Tradition zu beenden, da die Jagd nach den Meeresbewohnern für die Nahrungsversorgung des Landes wichtig sei und gesetzlich legitimiert ist. Außerdem wird die Insel schon seit Jahren von anderen Reedereien gemieden, das Tiersterben soll nicht unterstützt werden.

Seit dem 18. Jahrhundert werden auf den Inseln Wale im großen Stil gefangen und getötet, ihr Fleisch dient hier als Delikatesse und ist in der färöischen Küche. Wenn die Tiere an einem der 17 Strände der Inseln gesichtet werden, fahren die Männer mit ihren Motorboten hinterher, fangen die Herde ein und locken sie in eine Bucht, wo sie die Tiere mit einer speziellen Technik töten. Harpunen, Speere oder Schusswaffen dürfen bei dem Töten der Wale nicht verwendet werden, sodass die Jäger mit jedem Tier individuell kämpfen müssen.