Reisen nach Saudi Arabien: Monarchie mit kulturellem Reichtum

Es ist die Arabia Deserta, die Erforscher des Extremen fasziniert. Sie deckt einen Großteil der Rub Al Khali ab, der aridesten Wüste der Welt. Saudi-Arabien ist eine Nation die, wie sie sich heute zeigt, für Besucher nur schwer zugänglich ist und die wichtigste heilige Stadt des Islam beherbergt (Mekka). Im Laufe seiner Geschichte, wurde das Land auch von anderen Kulturen bewohnt, als von der muslimischen. Insbesondere von den Nabatäern, die Grabmäler hinterlassen haben, die heute noch zu sehen sind. Sofern man sie besichtigen kann.
  • Saudi-Arabien
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Entlang des Roten Meeres und des Persischen Golfes erstreckt sich Saudi Arabien, eines der größten Länder der Arabischen Halbinsel. Auf einer Fläche dreimal so groß wie Frankreich erblickt man Wüste soweit das Auge reicht. Rub al Khali, die größte Sandwüste der Erde, bedeckt das südliche Drittel der Arabischen Halbinsel. Im Westen bringt das Asir-Gebirge Abwechslung in die Dünenlandschaft. Besonders beliebt bei den Saudis ist der Asir-Nationalpark. In dem etwa 1600 Quadratkilometer umfassenden Gebiet warten einige beeindruckende Sehenswürdigkeiten darauf, bestaunt zu werden. So sollten Sie den Gräbern der Nabatäer und Jubbah, eine Stadt ca. 300 km nördlich von Riad, einen Besuch abstatten. Die wohl interessanteste archäologische Stätte ist jedoch Madahine-Saleh. Die nabatäische Stadt ist zwar nicht ganz so spektakulär wie Jordaniens Felsenstadt Petra, kann aber mit besser erhaltenen Gräbern punkten und ist bisher noch nicht vom Massentourismus eingenommen worden. Obwohl dieses Reiseziel vor allem in kultureller Hinsicht höchst interessant ist, halten sich die Touristenströme bisher in Grenzen.

Im Westen des Landes erstreckt sich das Asir-Gebirge mit seinen vielen Gipfeln, darunter Jebel Sawdah (3000m) bis zum Roten Meer. Hier können sie Zeuge einer einzigartigen Fauna werden. Anders als in der Wüste, wo hauptsächlich Dromedare zu sehen sind, können Sie Gazellen, Leoparden und Paviane aus nächster Nähe beobachten.

Die Stadt Avha ist der ideale Ausgangspunkt für einen Streifzug durch den Asir-Nationalpark. Nur 60 Kilometer weit entfernt liegt das Ruinendorf Habella, das es zu erkunden gilt. Besonders zu empfehlen ist auch die Festung von Najran, die auf die vorislamische Epoche zurückgeht. Im Norden, in der Nähe von Jubbah, lassen sich mehr als 5000 Jahre alte Felsenmalereien bestaunen.

Saudi Arabien wird vom Roten Meer im Westen und vom Persischen Golf im Osten flankiert. Das Rote Meer ist ein Taucherparadies und wird vor allem in Ägypten und Saudi Arabien für seine Wasserqualität von Tauchern geschätzt. Darüber hinaus gibt es eine paradiesische Inselgruppe, die Farasan-Inseln, die berühmt für das sie umgebende Wasser sind. Mehr als 80 größere und kleinere Inseln breiten sich über 40 Kilometer von der saudischen Stadt Jizan bis in den äußersten Südwesten Arabiens aus.

Doch Saudi Arabien hat mehr zu bieten als nur Wüste, Berge und Meer. Überall stößt man auf hochmoderne Städte - so auch die Hauptstadt. Riad, eine urbane Oase mitten in der Wüste, zieht vor allem Geschäftsleute an. Mekka und Medina sind leider nur Moslems zugänglich. Um die Kaaba im Inneren der Großen Moschee von Mekka zu bestaunen, müsste man erst zum Islam konvertieren. Im krassen Gegensatz dazu steht Jeddah, das den Besucher wie mit einer Zeitmaschine um Jahrhunderte zurückversetzt. In der Stadt, die seit 2014 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, können Sie die gut erhaltenen Wohntürme, die im 18 Jahrhundert aus Korallen gefertigt wurden, bestaunen. Die Souks, die zu den interessantesten des Landes zählen, laden zu ausgedehnten Streifzügen ein.

Saudi-Arabien: die Schlüsseldaten

Flåche : 2149690.0 km2

Einwohnerzahl : 28008000 Einwohner

  • Der unleugbare kulturelle Reichtum.
  • Die nabatäischen Stätten sind besser erhalten als die von Petra in Jordanien.
  • Das Land stellt keine Tourismusvisa aus.
  • Die religiösen Verbote machen die Reise nicht gerade leichter, vor allem für alleinreisende Frauen.

Saudi-Arabien: was sollte man besichtigen?

Die Städte

Saudi-Arabien: welche Andenken sollte man mitnehmen?

Außer dem Silberschmuck der Beduinen und den Webarbeiten findet man keine große Auswahl an lokaler Handwerkskunst. Die Souks von Khamis Muchayt und Najran gehören zu den interessantesten, aber man muss ein wenig stöbern. Wie die Banken, haben die Geschäfte samstag bis mittwochs von 08.00 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet. Einige sind nachmittags von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Saudi-Arabien: was sollte man essen?

Die saudische Küche wird Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht großartig in Erinnerung bleiben. Die Hauptmahlzeit ist normalerweise das Mittagessen, das oft aus gegrilltem Hühnchen, Lammspießen, Falafel, Suppe und Salat besteht. Wer Datteln liebt, der kann beim Dessert richtig zuschlagen. In allen großen Städten findet man internationale Restaurants, vor allem chinesische und thailändische Speisen sind besonders beliebt. Fischliebhaber sollten unbedingt einen Abstecher in eines der kleinen Fischrestaurants von Jeddah machen. Offiziell ist der Import von Alkohol verboten, genauso wie Schweinefleisch. Kaffee und Tee werden an jeder Ecke angeboten. Einflüsse der türkischen, libanesischen und iranischen Küche finden sich zum Beispiel in Kabsa (Reisgericht), Foul Medammas (Bohnen) und Shawarma (Grillfleisch im Fladenbrot) - Gerichte, an denen niemand vorbeikommt.

Saudi-Arabien: was sind die kulturellen Besonderheiten?

Die saudische Kultur ist stark vom Islam geprägt. Saudi Arabien sieht sich als Wächter zweier der wichtigsten heiligen Orte des Islam - Mekka und Medina. Von Verhaltensregeln über Kleidungsvorschriften bis hin zur Ernährung richtet sich alles nach der Scharia. So tragen Frauen Niqab und Männer Kufiya, die traditionelle Kopfbedeckung. Unter dem seit dem 18. Jahrhundert immer radikaler werdenden Wahhabismus hat vor allem die künstlerische Freiheit zu leiden. Auch die saudische Literatur konnte sich aufgrund der vorherrschenden Zensur nie völlig entfalten. Dafür finden sich im Königreich besonders viele Liebhaber der Poesie und der arabischen Kalligraphie.

Saudi-Arabien: tipps für Ihre Reise

Während ihres Aufenthaltes sollten Sie das Gewicht der sehr strengen Korangesetze, die im Land gelten, nicht unterschätzen. So müssen Sie sich zum Beispiel bis zu den Knöcheln bekleiden und in der Öffentlichkeit die Fastenregeln des Ramadan beachten. Für Frauen gilt außerhalb der großen Städte außerdem das Kopftuchgebot. Prägen Sie sich vor Reiseantritt die Verhaltensregeln ein - allein schon aus Respekt vor der Bevölkerung. Besondere Vorsicht ist bei den hohen Temperaturen geboten. Gluthitze herrscht vor allem zwischen Mitte April und Oktober - manchmal werden auch mehr als 45 Grad gemessen. Im Winter dagegen können die Temperaturen rapide fallen. 15 Grad sind dann gerade nachts in den Wüstenregionen keine Seltenheit. November und März sind die beiden beliebtesten Monate, um nach Saudi Arabien zu reisen.

Auf keinen Fall vergessen sollten Sie, rechtzeitig ihr Touristenvisum anzufordern. Archäologen können unter Umständen eine Genehmigung erhalten, um Ausgrabungen an einer der nabatäischen Stätten vorzunehmen. Um den archäologischen und kulturellen Tourismus anzukurbeln, wurde eigens eine Organisation gegründet.

Da die Städte mitunter sehr weit voneinander entfernt liegen, eignet sich ein Flugzeug am besten, um sich in dem riesigen Land fortzubewegen. Besonders erfreulich ist, dass das Land über mehr als 20 Flughäfen besitzt und man dank vernünftiger Preise auch innerhalb der Landesgrenzen problemlos von A nach B kommt. Durch das sehr gut ausgebaute Straßennetz steht auch einer Rundreise mit dem Auto nichts im Wege. Falls Sie sich nicht für die Pilgerfahrten interessieren, sollten Sie es vermeiden, ins Land zu reisen: die Infrastruktur ist zu diesem Zeitpunkt komplett überlastet. Ein Auto zu mieten ist nur Männern über 25 Jahren gestattet. Öffentliche Gebäude und auch Geschäfte sind während der gebetsstunden geschlossen.

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