Ländliche Städte, in Gärten übergehende Natur und Wege durch die Heide, auf denen man mehr Wanderer und Radfahrer als Fahrzeuge trifft ? die zu großen Teilen unter Naturschutz stehenden Kanalinseln werden ihrem Ruf als gut erhaltenes Naturparadies jedenfalls gerecht.
Die Kanalinseln oder Normannischen Inseln bieten insgesamt fast 200 km Küste, von denen etwas mehr als ein Drittel Strände sind. Aufgrund der teils starken Strömungen ist es jedoch verboten, außerhalb der dafür vorgesehenen Bereiche zu baden: Der Archipel ist den Gezeiten in der Bucht des Mont-Saint-Michel relativ stark ausgesetzt.
Das Archipel ist von der Sonne verwöhnt und sobald es Frühling wird, zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Dies ist in der Tat die beste Jahreszeit, um die blühenden Gärten und Parks der Inseln, die durch die natürliche Vegetation entlang der Küste noch betont werden, in vollen Zügen zu genießen. An den Privatstraßen haben die Eigentümer Rhododendren, Hortensienhecken und manchmal sogar Magnolien und Palmen gepflanzt. Sie können von dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad bis zu den mit Heidekraut und Farnen bewachsenen Klippen entlang wandern. Dieses gepflegte natürliche Umfeld wird ergänzt durch einige Naturschutzgebiete, in denen sich seltene Tiere beobachten lassen.
Auch wenn vielleicht keines der Bauwerke des Archipels für sich allein eine Reise auf die Kanalinseln rechtfertigt, kann man auf einer Fahrt ins Inselinnere doch interessante kulturelle Entdeckungen machen, und zwar insbesondere auf Jersey, das eine größere Anzahl an kulturell interessanten Orten bietet als Guernsey.
Diese Inseln bieten alle Urlaubsaktivitäten, die man sich denken kann ? oder zumindest fast: vom süßen Nichtstun am Strand (davon 27 auf Jersey) über Wassersport, Tauchen und Strandsegeln bis hin zu Unterwasser-Fahrradtouren ? im September wird in Guernsey sogar ein Unterwasser-Radrennen veranstaltet. Auch auf dem Land sind zahlreiche Aktivitäten möglich: Wandern (mehrere Wanderfestivals sowohl auf Jersey als auch auf Guernsey), Bäderkuren und lokale Folklore im Rahmen festlicher Anlässe wie Halloween, Tennerfest oder dem Weihnachtsmarkt.
Der Begriff "Zeitreise" ist auf diesen Inseln, die weder wirklich französisch noch
rundum englisch sind, kein leeres Wort: eine vom Mittelalter geerbte Verwaltung, ein auch heute noch
lebendiger Lokaldialekt, mehrere Jahrhunderte alte Kochrezepte, renovierte und
in Gasthäuser umgebaute Bauernhöfe... Also eine wahre Reise in die Vergangenheit!
