Piazza Quattro Canti: das genaue Zentrum der Stadt

Quattro Canti ist der bekannteste Name eines Platzes in Palermo, der ursprünglich wegen seiner achteckigen, aus vier Gebäuden bestehenden Form Ottagono genannt wurde, Teatro del Sole, weil zu jeder Jahreszeit mindestens einer der vier Kantone von der Sonne beschienen wird, oder Piazza Villena zu Ehren des spanischen Vizekönigs, der das Sagen hatte, als der Bau der Fassaden 1620 fertiggestellt wurde.

Mit dem gesamten Projekt wurde der Florentiner Architekt Giulio Lasso nach dem Vorbild der Kreuzung der Quattro Fontane in Rom beauftragt.

Der Platz befindet sich an der Kreuzung zweier Straßen: Via Maqueda und Via Cassaro, die heute eher als Corso Vittorio Emanuele bekannt ist.

Diese Kreuzung führte zur Aufteilung der Stadt in vier Teile, die Mandamenti genannt wurden und den vier historischen Vierteln entsprachen: Palazzo Reale oder Albergheria im Süden, Monte di Pietà oder Le Capo im Westen, Castellammare oder Loggia im Norden und Tribunali oder Kalsa im Osten.

Jedes Gebäude weist drei verschiedene architektonische Ordnungen auf.

Von unten beginnend befinden sich die Brunnen, die die vier Flüsse der antiken Stadt Palermo (Oreto, Kemonia, Pannaria, Papireto) darstellen. Danach folgen im dorischen Stil die Allegorien der vier Jahreszeiten, die durch die Statuen von Aeolus, Venus, Ceres und Bacchus repräsentiert werden.

In der mittleren Ordnung im ionischen Stil die Statuen der vier spanischen Könige (Karl V., Philipp II., Philipp III. und Philipp IV.) und schließlich in der oberen Ordnung die Statuen der Schutzheiligen der jeweiligen Stadtteile (S. Agata, S. Ninfa, S. Oliva und S. Cristina).

1856 wurden unter den Brunnen Becken hinzugefügt, nachdem der Senat beschlossen hatte, das Niveau der Calle Maqueda abzusenken, um den Abfluss des Regenwassers zu verbessern.

Der Pretoria-Brunnen

In der Nähe der Quattro Canti befindet sich der berühmte und wunderschöne Pretoria-Brunnen auf dem gleichnamigen Platz. Es handelt sich um einen Brunnen, der 1554 von dem Florentiner Bildhauer Francesco Camilliani in Florenz für einen privaten Garten angefertigt wurde.

Im Jahr 1581 wurde er vom Senat von Palermo gekauft und auf den Platz verlegt, wo wir ihn heute noch bewundern können. Der Platz ist den Palermitanern aufgrund der Nacktheit der Statuen als Piazza della Vergogna bekannt.

Der Brunnen zählte bis zu 48 Statuen, ist aber nicht vollständig: Einige wurden beim Transport beschädigt, andere konnten vom Besitzer aufbewahrt werden.